Prostatakrebs: Hoher Kaffeekonsum verringert das Risiko
Kaffee scheint vor allerlei möglichen Erkrankungen zu schützen, das haben Epidemiologen immer wieder belegt. Nun scheint der Kaffeekonsum auch schützend auf die Prostatakrebs-Entwicklung zu wirken, wie eine neuere Studie zeigt.
Es gab auch Berichte, wonach der Kaffeekonsum teilweise vor Krebs, Alterskrankheiten, Entzündungsreaktionen, Diabetes, Gallensteinen oder Leberzirrhose schützen soll.
In der neusten Untersuchung der Health Professionals Follow-up Study, woran seit 1986 über 50'000 Männer teilnehmen, erkrankten bis 2008 5035 Männer an Prostatakrebs. Bei 642 wurden Metastasen festgestellt oder sie sind gestorben.
Durchschnittlich tranken die Männer nach eigenen Angaben 1.9 Becher Kaffee täglich; Vieltrinker brachten es auf 6 Becher täglich. Letztere erkrankten um 18% seltener an Prostatakrebs. Am ausgeprägtesten war die Schutzwirkung des Kaffees vor Metastasen oder vor dem Tod Prostatakrebs: Bei Vielkaffeetrinkern traten solche Ereignisse um 60% weniger häufig auf. Es spielte dabei keine Rolle, wie stark der Kaffee getrunken wurde; demnach hat die schützende Wirkung nichts mit dem aufgenommenen Koffein zu tun.
Die errechnete Wirkung der Autoren zeigt, dass der Konsum von sechs Tassen Kaffee täglich das Risiko für Prostatakrebs von 519 auf 425 pro 100'000 Personen senken würde und für den tödlichen Ausgang der Krankheit von 79 auf 34 pro 100'000 Personen.
Um Kaffee tatsächlich als Präventionsmittel anpreisen zu können, müssten auf die Beobachtungsstudie nun klinische Studien folgen – denn nur diese sind beweiskräftig.
17.11.2011