Prostatakrebs: Hormontherapie plus Bestrahlung halbiert Todesfälle
Eine schwedisch-norwegische Studiengruppe verglich erstmals die kombinierte Therapie (Hormone plus Bestrahlung) mit der alleinigen Hormontherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakrebs.
439 Patienten bekamen eine Therapie mit Hormonen. Die restlichen 436 Patienten wurden zusätzlich zur Hormontherapie bestrahlt. Nach durchschnittlich 7.6 Jahren waren 79 der mit Hormonen behandelten und 37 der kombiniertbehandelten Patienten verstorben. Eine kombinierte Behandlung – Hormone plus Bestrahlung – halbierte demnach die Todesfälle wegen Prostatakrebs.
Auch bei den Rückfällen schnitt die kombinierte Behandlung deutlich besser ab: Nach 10 Jahren war eine Erhöhung des PSA-Wertes (Prostata-Spezifisches-Antigen) bei den Patienten, die nur mit Hormonen behandelt wurden, dreimal häufiger als in der Kombinationsgruppe. Nebenstörungen wie Harnwegs- und Darmprobleme sowie sexuelle Störungen waren in der kombinierten Gruppe nach fünf Jahren nur gering häufiger als in der Vergleichsgruppe.
Fazit der Autoren: Bei lokal fortgeschrittenem Prostatakrebs wurde die 10-Jahressterblichkeit durch eine kombinierte Behandlung aus Bestrahlung und Hormontherapie im Vergleich zur alleinigen Hormontherapie halbiert. Auch auf die Gesamtsterblichkeit wirkte sich die kombinierte Behandlung - bei akzeptablen Nebenwirkungen - positiv aus, weshalb die Autoren die Hormontherapie plus Bestrahlung beim lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs als Standard-Therapie empfehlen.
30.12.2008