Prostatakrebs: Knochenbruchrisiko durch Hormontherapie
Bei Prostatakrebs hat die Androgenentzugstherapie (ADT) an Wichtigkeit zugenommen. Diese Behandlung kann mit einem Knochendichteverlust einhergehen. Ob dies nun das Knochenbruchrisiko erhöht, wollten die Autoren der folgenden Studie wissen.
In erster Linie ging es bei der Untersuchung um das Auftreten von irgendwelchen Knochenbrüchen und von solchen, die eine Spitaleinweisung notwendig machten.
Unabhängig von Patienten-und Krebs-Charakteristika, zusätzlichen Krebsbehandlungen, vorgängigen Knochenbrüchen und/oder Osteoporose bis 12 Monate vor Prostatakrebsdiagnose evaluierten die Autoren das Knochenbruchrisiko der Patienten.
Bei Männern mit einer mindestens fünf Jahre zurückliegenden Prostatakrebs-Diagnose und ADT-Behandlung wiesen 19.4% eine Faktur (Knochenbruch) auf. Im Gegensatz dazu erlitten nur 12.6% der Patienten ohne ADT-Behandlung eine Fraktur.
Fazit der Autoren
Die Androgenentzugstherapie erhöht das Frakturrisiko bei Patienten mit Prostatakrebs signifikant.
Androgenentzugstherapie (ADT)
Bei der ADT Behandlung, die bei nicht mehr heilbarem Prostatakrebs angewandt wird, handelt es sich um eine Hormonentzugstherapie.
Androgen ist das männliche Geschlechtshormon, das zur Hauptsache im Hoden produziert wird. Bei der Therapie wird ein Medikament verabreicht, das eine testosteronsenkende Wirkung hat und auch die Hodentätigkeit einschränkt und damit auch die Androgenproduktion eindämmt oder ganz abstellt.
27.02.2006