Prostatakrebs: Weniger krebsbedingte Todesfälle dank regelmässigen PSA-Messungen
Wie andere regelmässige Vorsorgeuntersuchungen ist auch das PSA-Screening zur Früherkennung von Prostatakrebs nicht unumstritten. Eine Studie belegt aber nun, dass PSA-Messungen das Sterberisiko durch Prostatakrebs senken können.
Zur Früherkennung von Prostatakrebs wird einerseits die digital-rektale Untersuchung empfohlen. Andererseits können mit PSA-Messungen im Blut (Prostataspezifisches Antigen PSA) krankhafte Vorgänge rund um die Prostata aufgedeckt werden. Erhöhte PSA-Werte werden aber sowohl bei einer Prostataentzündung als auch bei Prostatakrebs gemessen, weshalb der Sinn regelmässiger PSA-Messungen zur Krebsvorsorge auch unter Experten kontrovers diskutiert wird.
An einer Langzeitstudie nahmen 160‘000 Männer zwischen 55 und 69 Jahren aus 7 europäischen Ländern teil. Eine Gruppe der Männer wurde alle 4 Jahre zu einer PSA-Messung eingeladen, die andere Gruppe (Kontrollgruppe) nicht. Die Forscher interessierte dabei, inwiefern sich diese Messungen auf das Sterberisiko der Männer durch Prostatakrebs auswirken.
In der PSA-Gruppe wurden 7408 und in der Kontrollgruppe 6107 Prostatakrebse entdeckt. In den 13 Jahren Beobachtungszeit starben deutlich weniger Männer an Prostatakrebs, bei denen der Krebs dank regelmässigen PSA-Messungen frühzeitig entdeckt wurde. Dennoch: Trotz dieser Ergebnisse, die für ein regelmässiges PSA-Screening sprechen würden, stellen die Überdiagnosen immer noch ein grosses Problem dar, so die Forscher.
10.12.2014