Verfälschte PSA-Werte durch Übergewicht
Frühere Studien zeigten, dass bei Männern mit starkem Übergewicht trotz Prostatakrebs, die PSA-Werte relativ niedrig sind. Forscher der Duke Universität gingen diesem Phänomen nochmals nach.
Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweissstoff (Enzym), der nur von Zellen der Prostata gebildet wird.
Im Normalfall wird dieses Enzym in hoher Konzentration von den Drüsen in die Samenflüssigkeit abgegeben. Steigt der PSA-Wert an, liegt ein Problem mit der Prostata vor (z.B. eine gutartige Prostatavergrösserung, eine Entzündung oder Prostatakrebs). Nicht jeder erhöhte PSA-Wert deutet daher auf Prostatakrebs hin.
Für die aktuelle Studie analysierten Forscher Daten von 14'000 Patienten mit Prostatakrebs. Bei den Patienten wurde nach einer Messung des prostataspezifischen Antigens (PSA), mittels Gewebeprobe (Biopsie) ein Prostatakrebs diagnostiziert. Bei allen wurde danach die Prostata operativ entfernt.
Die Forscher gingen davon aus, dass der PSA-Wert unabhängig vom Body-Mass-Index (BMI) ist. Sie stellten jedoch fest, dass Patienten mit einem höheren BMI, niedrigere PSA-Werte aufwiesen. Eine Erklärung dafür ist, dass bei adipösen Menschen (BMI über 25) das Blutvolumen erhöht ist. Daher kommt es zu einer Verdünnung des PSA.
Nach Angaben des Studienleiters kann eine Adipositas die PSA-Konzentration im Blut um 11 bis 21% senken. Denn, nachdem der Urologe bei den Adipösen die vermehrte Blutmenge korrigiert hatte, hatten alle Patienten etwa die gleichen PSA-Werte.
Fazit der Autoren: Ärzte sollten bei der PSA-Messung auch das Gewicht des Mannes mitberücksichtigen. Sie laufen sonst Gefahr, dass sie aufgrund niedriger PSA-Werte, ein Prostatakrebs nicht frühzeitig erkennen.
26.11.2007