Vitaminpräparate schützen nicht vor Prostata-Krebs
Weder auf das Prostatakrebs-Risiko noch auf die Entwicklung anderer Krebsarten wie z.B. Darmkrebs hat die Einnahme von Vitaminpräparaten bei Männern eine schützende Wirkung. Das zeigen zwei Studien mit über 50'000 Teilnehmern.
Vitamin E und Vitamin C gegen ein Scheinmedikament
Die Physicians' Health Study I und II untersuchte den vorbeugenden Effekt von Vitamin E und C Präparaten ab 1997 bis 2007. Total 14’641 gesunde Männer, mindestes 50-jährig und 1'307 Männer mit Krebs in der Krankengeschichte nahmen daran teil. Die Teilnehmer bekamen entweder alle zwei Tage 400 IU Vitamin E plus täglich 500 mg Vitamin C, nur eines der Präparate oder ein Scheinmedikament.
Resultat: In der achtjährigen Beobachtungszeit wurden 1'008 Prostatakrebse und 1'943 Krebse anderer Art diagnostiziert. Verglichen mit dem Scheinmedikament wirkte weder die alleinige Einnahme von Vitamin E oder C noch die Kombination vorbeugend auf die Krebs-Entstehung.
Selen, Vitamin E auf dem Prüfstand
Die Selenium and Vitamin E Cancer Prevention (SELECT)- Studie untersuchte die krebsvorbeugende Wirkung von Selen, Vitamin E oder einer Kombination davon im Vergleich zu Placebo (Scheinsubstanz). Teilnehmer waren 35’533 Männer aus verschiedenen Staaten der USA. Die Teilnehmer waren mindestens 50-jährig oder älter, hatten einen PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) von 4 ng/ml oder weniger und keine Zeichen von Prostatakrebs bei der Finger-Untersuchung.
Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen eingeteilt, welche folgende Präparate einnehmen mussten: 200 ug/Tag Selen, 400 IU/Tag Vitamin E, Selen plus Vitamin E oder zwei Placebo-Präparate. Dauer: Mindestens 7 Jahre, höchstens 12 Jahre.
Kein Krebsschutz durch Vitaminpräparate
Die durchschnittliche Beobachtungszeit dauerte gut fünf Jahre. Weder Vitamin C noch Vitamin E wirkte sich zur Krebsvorbeugung bei diesen relativ gesunden Männern vorteilhaft aus.
10.12.2008