Die Behandlung von Schwindel-Symptomen
Die erste Schwindelattacke ist für viele Patienten ein sehr einschneidendes Erlebnis. Alles dreht sich, sie können nicht mehr gehen, stürzen möglicherweise oder kriechen morgens auf allen Vieren ins Bad.
Patienten entwickeln eine richtige Panik vor dem nächsten Anfall und dies kann das Leben sehr stark beeinträchtigen. Diese Angst kann sogar dazu führen, dass sie es vermeiden, alleine irgendwohin zu gehen. Sie kapseln sich ab und ziehen sich zurück und leben immer mehr sozial isoliert.
So viele Arten von Schwindelattacken es gibt, so zahlreich sind die Behandlungsarten. Das können sein: krankengymnastische Übungen, Medikamente, verhaltenstherapeutische Massnahmen oder - wenn auch selten - sogar ein chirurgischer Eingriff.
Vor allem der gutartige Lagerungsschwindel und der beidseitige Ausfall des Gleichgewichtsorgans lassen sich gut mit speziellen Übungen behandeln. Bei psychisch bedingtem Schwindel wird häufig eine Verhaltenstherapie eingesetzt.
Medikamentös werden vor allem Patienten bei Schwindelmigräne, mit einer Entzündung der Gleichgewichtsnerven behandelt sowie Patienten die an Menière erkrankt sind.
Behandlung von Lagerungsschwindel
Diese Behandlung ist einfach und oft erfolgreich. Die Gleichgewichtssteinchen müssen aus dem betroffenen Bogengang des Innenohrs entfernt werden. Der Arzt kann das Lagerungsmanöver mit dem Patienten durchführen. Dadurch können die Gleichgewichtssteinchen den Bogengang nach oben verlassen. Bei richtiger und konsequenter Anwendung führt das Lagerungsmanöver meistens zum Erfolg.
Behandlung bei verminderter Durchblutung
Verminderte Durchblutung im Innenohr oder Gehirn kann mit durchblutungsfördernden Aktivitäten und medikamentöser Behandlung verbessert werden.
Manchmal genügen Übungen und vermehrte körperliche Aktivität zur allgemeinen Durchblutungssteigerung. Oft wird ein Medikament empfohlen, das die Durchblutung im Innenohr und im Gehirn verbessert. So können Schwindelanfälle beherrscht, die Lebensqualität gebessert und Verletzungs- oder Sturzgefahren gebannt werden.
Behandlung bei gestörter vestibulärer Kompensation
Gestörte vestibuläre Kompensation und Morbus Ménière können mit einer speziellen Heilgymnastik positiv beeinflusst werden. Oft wird zusätzlich ein Medikament empfohlen, das die Funktion der Vestibulariskerne regelt und die natürliche vestibuläre Kompensation begünstigen kann.
Behandlung bei anderen Schwindelarten
Bei Schwindel mit bekannter Ursache empfiehlt der Arzt eine ursächliche Behandlung (bei Migräne z.B. eine rasch wirkende Migränebehandlung, bei Medikamentenunverträglichkeit z.B. eine Dosisreduktion oder einen Medikamentenwechsel).
Ist die Ursache des Schwindels nicht bekannt, so kann das Ausprobieren von diversen heilgymnastischen Übungen und ein ca. acht Wochen dauernder Behandlungsversuch mit einem wirksamen Medikament zu Besserungen führen oder Aufschluss über die weitere Ursachenabklärung. Für solche Behandlungsversuche wird zuerst meist ein durchblutungsförderndes Medikament eingesetzt.
Schwindel kann harmlos oder aber ein Vorbote für andere Krankheitsursachen sein. Es ist deshalb wichtig, den Arzt zu informieren, damit er die Ursache abklären kann.