Orale Verhütungsmittel: Keine erhöhte Sterblichkeit auf die Dauer
Frühere Studien wollten belegt haben, dass Frauen, die über viele Jahre die Pille genommen hatten, ein erhöhtes Sterberisiko hätten. Eine neue Studie an über 40'000 Frauen zeigt, dass dem nicht so ist.
Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 39 Jahren konnten 378'000 Frauenjahre ohne Pilleneinnahme und 819'000 Jahre unter oraler Verhütung zu irgendeiner Zeit analysiert werden.
Insgesamt registrierten die Studienautoren 4’511 Todesfälle. Es zeigte sich, dass Frauen, welche zu irgendeiner Zeit die Pille genommen hatten, ein um 12% geringeres Sterberisiko hatten als Frauen, welche nie ein orales Verhütungsmittel genommen hatten. Frauen mit einer Krebserkrankung (Darm, Eierstock sowie andere gynäkologische Tumoren) oder einer Herz-Kreislauferkrankung starben wesentlich weniger häufig, wenn sie zu irgendeinem Zeitpunkt die Pille genommen hatten, als solche, die nie mit Pille verhütet hatten. Es spielte dabei keine Rolle, wie lange die Pille genommen wurde. Ein erhöhtes Todesrisiko zeigte sich lediglich bei Frauen unter 45-jährig, welche die Pille 5-9 Jahre zuvor abgesetzt hatten. Nach einer längeren pillenfreien Periode war die Gesamtsterblichkeit aber nicht mehr erhöht.
Fazit der Autoren: Auch eine langjährige Einnahme der Pille scheint für Frauen kein erhöhtes Sterberisiko zu bedeuten. Allenfalls besteht sogar ein gewisser Schutz durch die Pille.
25.05.2010