Spirale als sicheres Notfallverhütungsmittel
Die Spirale wird zur Langzeitverhütung eingesetzt. Eine Studie belegt nun, dass die Spirale auch eine sichere nachträgliche "Verhütungsmethode" ist, wenn sie bald möglichst nach ungeschütztem Verkehr eingesetzt wird.
Die Verhütung mit einem Intrauterin-Pessar (IUD) gilt als zuverlässig und wird meist in der Langzeitverhütung eingesetzt.
Das IUD wird vom Arzt in die Gebärmutterhöhle eingesetzt (intrauterin). Forscher der Princeton Universität prüften die Zuverlässigkeit der IUD zur Notfallverhütung.
Die Forscher haben insgesamt 42 Studien aus 6 Ländern aus den Jahren 1979 bis 2011 zusammengetragen und ausgewertet. Insgesamt 8 verschiedene Typen von IUD mit insgesamt 7034 Frauen konnten damit untersucht werden.
Erstaunlich: Viele Studien stammen aus China, wo 43% der Frauen mit einer „Spirale“ verhüten. In der restlichen Welt wenden nur 13% der Frauen diese Verhütungsmethode an (Hormon – oder Kupferspirale). Diesen Frauen wird meistens nach ungeschütztem Verkehr die Spirale zur „Notverhütung“ eingesetzt. Da die IUD zwischen fünf bis 10 Jahren in der Gebärmutter verbleiben kann, dient sie danach gleichzeitig zur Langzeitverhütung.
Die Spirale verhindert das Einnisten der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut. Die Einnistung (Nidation) erfolgt meist am 5. oder 6. Tag der Befruchtung. Diese Zeit bleibt der Frau, um nach ungeschütztem Verkehr Verhütungsmassnahmen zu treffen. Im Vergleich dazu muss die „Pille danach“ innerhalb von 3 Tagen eingenommen werden.
Allen Methoden ist gemeinsam: Je früher die Verhütung beginnt, umso unwahrscheinlicher wird eine Schwangerschaft.
Resultate der Analyse:
Die IUD-Einlagen erfolgten zwischen Tag 2 und Tag 10 nach dem Geschlechtsverkehr – dabei wurden 74% aller IUD vor dem 5. Tag eingelegt.
Bei 7034 IUD-Anwendungen kam es insgesamt zu 10 Schwangerschaften. Darunter zu 6 Schwangerschaften bei 5.629 Anwendungen in China und vier Schwangerschaften bei 200 Anwendungen in Ägypten. Hochgerechnet sind das für Ägypten 1 Schwangerschaft auf 1’000 IUD-Anwendungen. Damit liegt diese Rate deutlich höher als in China. Warum das so ist können die Forscher nicht sagen. Insgesamt errechneten die Forscher eine Schwangerschaftsrate von 0.09% an. Das sei deutlich niedriger als bei der „Pille“ danach. Diese liegt laut Herstellern bei 1-3%.
Weiter bemängeln die Forscher, dass laut einer Umfrage in den USA 85% aller Ärzte niemals ein IUD zur Notfallkonzeption vorschlagen.
Auch würden in 93% der Fälle die Spirale erst bei einem zweiten Arzttermin nach Geschlechtsverkehr - also viel zu spät zur Notfallverhütung - eingesetzt. Amerikanische Ärzte würden die „Pille danach“ bevorzugen. Die Präparate wären dort bereits ab 17 Jahren und ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Auch kosten die Präparate weniger als die IUD-Einlage.
Verhütung ohne Hormone: Die Kupferkette, wie sie funktioniert und für wen sie geeignet ist.
22.05.2012