Gebärmutterentfernung erhöht Risiko für Blasenschwäche
Gutartige Veränderungen der Gebärmutter ziehen häufig eine operative Gebärmutterentfernung nach sich. Eine aktuelle Studie untersuchte das Risiko einer späteren Blasenschwäche.
Obwohl die Entfernung der Gebärmutter meistens komplikationslos verläuft, besteht der Verdacht, dass es später häufig zu einer Blasenschwäche mit unwillkürlichem Harnverlust (sog. Stressinkontinenz) kommt.
Schwedische Forscher beobachteten 165'260 Frauen, bei denen zwischen 1973 und 2003 die Gebärmutter entfernt wurde. Als Vergleichsgruppe dienten 479'506 Frauen im ähnlichen Alter, ohne Gebärmutter-OP. Die Forscher interessierte die Zahl der späteren Operationen wegen Stressinkontinenz. Die Beobachtungszeit betrug 30 Jahre.
179 Frauen, bei denen die Gebärmutter entfernt worden war, litten später an einer Blasenschwäche und mussten sich entsprechend operieren lassen; in der Vergleichsgruppe waren es nur 79. Unabhängig von der Operationsart, verdoppelte sich also das Risiko für eine spätere Blasenschwäche mit Folgeoperation. Dabei war das Risiko für eine Stressinkontinenz in den ersten 5 Jahren nach Gebärmutteroperation am höchsten und nahm dann stetig ab.
Fazit der Autoren: Eine operative Gebärmutterentfernung bei gutartigen Gebärmutterveränderungen erhöht das Risiko für eine spätere Blasen-Operation. Frauen sollten deshalb über die Folgerisiken einer Gebärmutterentfernung sowie über alternative Behandlungsoptionen gut aufgeklärt werden.
01.11.2007 - gem