Lungenkrebs: Hormontherapie erhöht Sterberisiko bei Frauen
Am diesjährigen Jahrestreffen der amerikanischen Krebsgesellschaft stellten Forscher neue Daten der grossen WHI-Studie vor. Demnach wird bei Frauen nach den Wechseljahren das Sterberisiko bei Lungenkrebs durch eine Hormontherapie erhöht.
Die Frauen bekamen entweder ein Kombinat von Östrogen und Progesteron oder ein Placebo (Scheinmedikament). Nach durchschnittlich 5.4 Jahren Behandlung und nach weiteren 2.4 Jahren Beobachtung war das Lungenkrebsrisiko in beiden Gruppen etwa gleich hoch. Beim Sterberisiko allerdings gab es einen grossen Unterschied: 67 der Hormonbehandelten, welche einen Lungenkrebs entwickelt hatten, starben nach Ablauf des Zeitraumes; in der Placebogruppe waren es nur 39. Bei den Raucherinnen war die Sterberate bei den Hormonbehandelten noch höher: 3.4%, gegenüber 2.3% mit Plazebo.
„Es ist insbesondere bei Raucherinnen, die eine Hormontherapie nach der Menopause erwägen, auf diese Ergebnisse zu achten und sie auf diese Gefahr hinzuweisen“, so der Studienleiter.
Lungenkrebs ist in den USA bei Frauen heute die häufigste krebsbedingte Todesursache; in Westeuropa steht Lungenkrebs nach Brustkrebs an zweiter Stelle der Krebstodesfälle bei Frauen. Ursachen für diese Entwicklung sind die starke Zunahme an Raucherinnen in den letzten Jahrzehnten, fehlende Früherkennungsmöglichkeiten und die sehr schwierige Therapierbarkeit von Lungenkrebs.
08.09.2009