FSME- Erkrankungsfälle in Risikogebieten angestiegen
Gegenüber dem Vorjahr ist in Deutschlands FSME-Risikogebieten die Zahl der Frühsommer-Hirnhautentzündungen um 8% gestiegen. Die Impfkommission mahnt zur Impfung.
Die FSME wird über Zeckenstiche übertragen. Als FSME-Risikogebiete erklärt das RKI jene Gebiete, in denen es während 5 Jahren pro 100'000 Einwohner zu einer FSME-Erkrankung kam. Diese Gebiete befinden sich praktisch alle in Süddeutschland.
Im Jahr 2009 wurden insgesamt 313 FSME-Erkrankungen gemeldet, das bedeutet eine Zunahme von 8% gegenüber dem Vorjahr.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die sich in Zecken-Risikogebieten aufhalten, so auch Touristen aus der Schweiz.
Mehr Zecken-Hirnhautentzündungen auch in der Schweiz
Bis Mitte der 90er Jahre blieb die Zahl der Zecken-Hirnhautentzündungen unter 100 Fällen. Seither hat die Zahl signifikant zugenommen. Den Höhepunkt erreichte die Verbreitung der Krankheit im Jahr 2006 mit 245 Ansteckungen.
Letztes Jahr wurden dem Bundesamt für Gesundheit 123 Zecken-Hirnhautentzündungen gemeldet - alleine 42 aus dem Kanton Zürich. In Risikogebieten tragen rund ein Prozent der Spinnentiere den Erreger in sich.
Die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit ist jedoch die Lyme Borreliose mit rund 2000 bis 3000 Neuerkrankungen pro Jahr. Die Lyme Borreliose stellt für die Mediziner ein besonderes Problem dar: Mit Labordiagnostik kann sie nur beschränkt nachgewiesen werden.
Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur Impfung gegen FSME
Das BAG empfiehlt Personen, welche in Gegenden mit Naturherden wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten, die aktive Impfung gegen FSME; im Allgemeinen ab dem Alter von 6 Jahren.
Die Impfung erübrigt sich für Personen, welche kein Expositionsrisiko haben. Für eine vollständige Impfung sind drei Impfdosen notwendig (zwei Dosen im Abstand von einem Monat und eine dritte nach fünf bis zwölf Monaten). Danach empfiehlt sich eine Auffrischimpfung alle zehn Jahre.
05.05.2010