Acrylamidtest: Pringles und Bio Kartoffelchips besonders schlecht
foodwatch hat 16 Sorten Kartoffelchips auf das krebsgefährliche Acrylamid untersucht. Testverlierer ist die Marke Pringles mit einem enorm hohen Acrylamidgehalt.
Die Substanz, die beim Backen und Frittieren entstehen kann, lässt sich nicht vollständig vermeiden, aber durch Umstellung der Produktionsweise stark verringern. Doch dazu stellte Matthias Wolfschmidt, Kampagnenleiter bei foodwatch, fest: "Die Methode der Bundesregierung, Hersteller in Minimierungsgesprächen für eine verbesserte Produktion zu gewinnen, bringt nichts und gefährdet die Gesundheit der Verbraucher in völlig unnötiger Weise."
Die Verbraucherrechtsorganisation schlägt eine Produktkennzeichnung von rot für viel bis grün für wenig Acrylamid vor. Eine Kennzeichnungsvorschrift würde zu einem Wettbewerb um die niedrigste Belastung führen und zu besseren, gesünderen Produkten.
Insgesamt hat foodwatch 16 Kartoffelchips-Produkte auf ihren Gehalt an Acrylamid getestet. Die Sorte "Pringles Paprika" des Herstellers Procter & Gamble enthält 34 Mal mehr Acrylamid als das vergleichbare Lidl-Produkt "Rusti Chips Paprika". Auch ein Bioprodukt der Firma Molenaartje ist mit 1.600 Mikrogramm pro Kilogramm so hoch belastet wie der konventionelle "Pringles"-Testverlierer. Zum Vergleich: Der Lidl-Testsieger liegt bei 47, gefolgt vom Aldi-Pendant "Feurich Stapelchips Paprika" mit 220 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm Chips. Alle anderen Testergebnisse, darunter Markenprodukte wie "Funny frisch" und "Chio" oder Chips der Firma Lorenz liegen darüber.
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sollte man als Tagesdosis ein Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. Demnach sollte ein 20 Kilogramm schweres Kind nicht mehr als fünf Chips der getesteten "Pringles"-Sorte essen und dürfte ausserdem kein anderes Röstprodukt wie Toast oder Frühstücksflocken zu sich nehmen, worin auch Acrylamid enthalten sein kann.
07.08.2007