Ältere unterschätzen Risiken des ungeschützten Sex
Eine Umfrage bei 2'000 Briten ergab, dass sich das Risiko für sexuell übertragbare Infektionen (STI) bei über 45-Jährigen in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat.
Fast jeder 5. der 45 bis 53-Jährigen gab an, in den letzten fünf Jahren ungeschützten Sex ausserhalb einer langjährigen Beziehung gehabt zu haben. STI sind in weniger als zehn Jahren bei über 45-Jährigen auf das Doppelte angestiegen. Andere Untersuchungen zeigen, dass in dieser Altersgruppe das Risiko stärker ansteigt als bei Jüngeren.
Experten vermuten, dass das abnehmende Risiko einer Schwangerschaft in dieser Altersgruppe die Menschen dazu veranlasst, kein Kondom zu benutzen. Ein Viertel der Befragten gab nämlich an, auf Kondome zu verzichten, da sie nicht mehr verhüten müssten und darauf vertrauten, dass der Sexpartner gesund sei. Fast jeder Dritte ging davon aus, dass das Ansteckungsrisiko mit einem neuen Partner kaum vorhanden sei; weitere 20% beurteilen dieses STI-Ansteckungsrisiko sogar als Null. Im Vergleich dazu waren in der Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen nur 13% dieser Ansicht.
Da in der Altersgruppe viele Menschen wieder Single und auf der Suche nach neuen Partnern sind, muss verstärkt die Präventionsarbeit auf sie ausgerichtet werden und nicht bloss auf die Jugendlichen, so die Experten.
Zu den sexuell übertragbaren Infektionen gehören Erkrankungen ausgelöst durch das Herpes simplex Virus (HSV), Syphilis und das Humane Papilloma Virus (HPV). HP-Viren können schmerzhafte Genitalwarzen, bei den Frauen Gebärmutterhalskrebs und bei den Männern im schlimmsten Fall Peniskrebs auslösen. Solche Infektionen kann man sich in jedem Alter zuziehen.
15.04.2009