Akupunktur bei Kindern mit angeborener Sehschwäche erfolgreich
Kinder mit einer einseitigen Sehschwäche (Amblyopie) wird heute zur Therapie das eine Auge abgedeckt. Eine Studie zeigt nun, dass Akupunktur eine vielversprechende Alternative zur Behandlung dieser Fehlsichtigkeit sein könnte.
Eine Amblyopie (Fehlsichtigkeit) entsteht dann, wenn ein Auge gegenüber dem anderen benachteiligt ist. Häufiger Grund ist das Schielen.
Die heutige meist angewendete Therapie ist das Abdecken des „normal sehenden“ Auges.
Forscher untersuchten nun 88 Kinder im Alter von 7-12 Jahren, welche an einer Amblyopie leiden. Alle Teilnehmer hatten in den vergangenen 16 Wochen optimal korrigierte Brillengläser getragen. In der Studie bekamen sie entweder 5 Akupunktursitzungen wöchentlich oder sie mussten für 2 Stunden täglich ein Pflaster über dem nicht-amblyopischen Auge tragen. Zusätzlich erfolgten weiterhin Seh-Korrekturen und tägliche Sicht-Aktivitäten im Nahbereich während mindestens einer Stunde. Die Beobachtungszeit betrug insgesamt 25 Wochen.
Bei den Sehkontrollen zeigte sich, dass sowohl das Abdecken wie auch die Akupunktur Verbesserungen brachten – unter Akupunktur sogar noch ausgeprägter. Ganz verschwand die Amblyopie in der Pflastergruppe bei 16.7% und in der Akupunkturgruppe bei 41.5%.
Fazit der Autoren: Die bei Kindern häufig vorkommende Sehschwäche Amblyopie scheint durch Akupunktur eher wirksamer behandelbar zu sein als durch Abdecken des nicht- amblyopischen Auges. Akupunktur könnte demnach eine gute Alternative zum Adeckpflaster sein, was weitere Studien aber erst noch bestätigen sollten.
04.01.2011