Akute Galleblasenentzündung frühzeitig operieren
Eine akute Cholezystitis sollte wenn möglich bald, d.h. innerhalb von 48 Stunden laparoskopisch (Schlüsselloch-OP) entfernt werden. Dieses Vorgehen ist sicher und verkürzt den Spitalaufenthalt, wie eine Schweizer Studie mit über 4000 Patienten belegt.
Der Grund waren die Entzündungsvorgänge im Bereich der akut entzündeten Galle. Also erhielten die Patienten zunächst Antibiotika und Flüssigkeit und man operierte erst nachdem die Entzündung abgeklungen war, in der Regel etwa nach sechs Wochen. Inzwischen haben mehrere Studien gezeigt, dass diese Zurückhaltung nicht unbedingt nötig ist. Dies bestätigt nun auch eine Schweizer Studie.
In der Untersuchung verglichen Mediziner bei 4113 Patienten, die sich zwischen 1995 und 2006 einer notfallmässigen Gallenblasen-Enfernung unterziehen mussten, die frühzeitige Schlüsselloch-Operation gegenüber einer verzögerten (erst nach 6 Wochen).
Im Vergleich zur verzögerten Operation brachte die frühe Schlüsselloch-Operation der Gallenblase weniger Komplikationen im Anschluss an die Operation, die Patienten waren früher wieder fit und konnten damit früher nach Hause entlassen werden. Und: Frühzeitig operierte Patienten mussten sich im Anschluss seltener nochmals einer herkömmlichen Operation unterziehen lassen.
Fazit der Autoren: Die bisher grösste Untersuchung zu diesem Thema zeigt, dass die frühzeitige Schlüsselloch-OP zur Entfernung der Gallenblase im Vergleich zum verzögerten Vorgehen dem Patienten deutlich mehr Vorteile bringt: Weniger Komplikationen, schnellere Verbesserung der Befindlichkeit und damit schnellere Spitalentlassung.
29.08.2011