Alkohol, Tabak, Cannabis – wichtige Themen im Dialog zwischen Eltern und Jugendlichen
Nicht nur für kleinere Kinder, auch für Jugendliche sind Mütter und Väter die zentralen Bezugspersonen. Interesse und offene Gespräche bilden die Grundlage für eine gesunde Entwicklung der Söhne und Töchter. Das Setzen von Regeln und die Vorbildfunktion sind zentral, wenn die Heranwachsenden einen verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln erlernen sollen. Sucht Schweiz bietet Eltern Unterstützung und stellt umfassende Informationen zur Verfügung.
Diesen Sommer erschien der Elternnewsletter 2/2013 von Sucht Schweiz. In dieser aktuellen Ausgabe wird dargelegt, weshalb offene Gespräche zwischen Eltern und Jugendlichen so wichtig sind – nicht erst beim Auftauchen von Schwierigkeiten, sondern frühzeitig.
Dialog wirkt präventiv
Wie wichtig ein offener Dialog ist, zeigt sich besonders im Zusammenhang mit Tabak und dem Konsum von Alkohol. So zeigen Untersuchungen beispielsweise, dass Jugendliche, deren Eltern sich dafür interessieren, was sie in der Freizeit unternehmen, weniger trinken als solche, deren Eltern darüber nur wenig informiert sind. Solche Gespräche können manchmal schwierig sein und Geduld erfordern. Es ist deshalb für Eltern hilfreich zu wissen, dass sich die Jugendlichen wünschen, dass sich Vater und Mutter für sie und ihre Gewohnheiten interessieren, dass sie fragen, was sie unternehmen und mit wem sie unterwegs sind, und auch, ob sie bereits geraucht haben oder ob sie Alkohol trinken. Für Eltern ist auch gut zu wissen, dass klare Regeln den Jugendlichen Leitplanken bieten, an denen sie sich orientieren können.
Langjähriges Engagement von Sucht Schweiz
Mit einem Blitzlicht auf eine ausgewählte Frage im Zusammenhang mit Alkohol, Tabak oder illegalen Substanzen oder einem Thema rund um Erziehung wollen die Elternnewsletter wichtige Themen kurz und bündig in Erinnerung rufen. Denn Eltern können sich in ihrer Rolle als Erziehungsperson hin und wieder überfordert fühlen. Sucht Schweiz will deshalb daran erinnern, dass ihnen eine breite Palette von Informationsmaterial zur Verfügung steht.
Sucht Schweiz engagiert sich seit vielen Jahren dafür, Eltern in ihrer Rolle als Erziehungspersonen zu stärken. Der Fokus liegt dabei auf ihren Möglichkeiten, das Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen positiv zu beeinflussen, insbesondere im Zusammenhang mit Substanzen und Verhaltensweisen, die problematisch werden oder zu einer Abhängigkeit führen können.
Ein breites Angebot für Eltern und für Fachleute
Wie können Eltern mit ihren heranwachsenden Kindern über weit verbreitete, aber deshalb nicht gefahrlose Verhaltensweisen oder Substanzen sprechen – über Rauchen, Alkohol und Cannabis, aber auch über die Nutzung von Internet und von sogenannten neuen Medien? Dies ist das Thema einer Reihe von umfassenden Broschüren mit Informationen und Anregungen. Acht Elternbriefe gehen über diese suchtbezogenen Themen hinaus und beleuchten andere Fragen, welche Eltern von Jugendlichen häufig beschäftigen: Wie setze ich Grenzen? Wie kann ich reagieren, wenn meine Tochter sie überschreitet? Welche Risiken geht mein Sohn ein? Wie kann ich ihm helfen, das Risiko einzuschätzen und sich zu schützen? Und nicht zuletzt bietet Sucht Schweiz einen Beratungsdienst, in dem betroffenen Eltern eine erste Unterstützung angeboten wird und bei Bedarf Angebote vor Ort vermittelt werden.
Ausbau des Engagements
Eine von Sucht Schweiz durchgeführte Bestandsaufnahme und Literaturrecherche haben aufgezeigt, dass sozial benachteiligte Familien mit Präventionsangeboten bisher nur ungenügend erreicht werden. Sucht Schweiz hat dies zum Anlass genommen, ein Präventionsprogramm zu erarbeiten, mit dem ein Teil dieser Lücke geschlossen werden kann. Mit einer Partnerorganisation wird zurzeit eine Befragung von alleinerziehenden Müttern und Vätern durchgeführt; basierend auf den Ergebnissen soll ein Angebot erarbeitet werden, welches sich gleichzeitig an international bewährten Erfolgsfaktoren orientiert und den Bedürfnissen der Eltern optimal entspricht. Anschliessend soll dieses Präventionsprogramm umgesetzt und dessen Erfolg überprüft werden. Diese Arbeit wird durch das Nationale Programm Alkohol NPA finanziell unterstützt.
27.08.2013