Alkohol im Strassenverkehr: neues Online-Lehrmittel für Jugendliche
Was ändert der Alkohol am Verhalten im Strassenverkehr? Eine neue Website von Sucht Schweiz orientiert über die Risiken und liefert wichtige Fakten, in prägnanter und animierter Form. Zugeschnitten auf Schülerinnen und Schüler der Oberstufe erleichtert das Online-Angebot Lehrpersonen den Unterricht zu einem für die Verkehrssicherheit zentralen Thema.
Früh zu sensibilisieren tut Not, denn die Jugendlichen nehmen aktiv am Strassenverkehr teil und ein Grossteil von ihnen wird künftig ein Auto lenken.
Sucht Schweiz setzt in ihrer Präventionsarbeit für Schulen einen weiteren Akzent und ergänzt mit dem neuen Online-Angebot bereits bestehende pädagogische Hilfsmittel. Die Website zum Thema Alkohol im Strassenverkehr wurde aus den Mitteln des Nationalen Programms Alkohol 2008-2012 in Zusammenarbeit mit bildung + gesundheit Netzwerk Schweiz finanziert.
Sie liegt in Deutsch, Französisch und Italienisch vor. Ohne erhobenen Zeigefinger informiert das Online-Lehrmittel, wie Alkohol die Fahrtüchtigkeit verändert. Es richtet sich an Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren. „Schülerinnen und Schüler nutzen oft das Velo, Mofa oder den Roller und viele sitzen schon in wenigen Jahren am Steuer eines Autos“, ergänzt Sabine Dobler, Präventionsfachfrau und Projektleiterin der Website bei Sucht Schweiz. Für Lehrpersonen zeigt Sucht Schweiz auf, wie das Thema im Unterricht umgesetzt werden kann. Die Website will Wissen präzisieren sowie das Bewusstsein für die Risiken stärken.
Beispiele illustrieren die Wirkung von Alkohol
Sucht Schweiz empfiehlt, keinen Alkohol zu trinken, wenn man ein Fahrzeug lenken will. Dass Alkohol das Fahren beeinträchtigt, ist bekannt. Dass schon wenig Alkohol die Sicherheit im Strassenverkehr schmälert, wird oft verkannt. Ab 0,2 Promille kommt es zu ersten Leistungseinschränkungen. Richtig zu reagieren, braucht länger; zu handeln, fällt schwerer. Fatal ist, dass Betroffene dies oft nicht merken. Im Gegenteil: Die Risikobereitschaft steigt bei gleichzeitig sinkender Leistung.
Das Gehirn erledigt gut eingeübte Handlungen als eine Art Grundleistung. Bei unerwarteten Vorkommnissen brauchen wir die so genannte Leistungsreserve. Alkohol vermindert zuerst diese Reserve, mit steigendem Alkoholisierungsgrad dann auch die Grundleistung. Ab 0,5 Promille ist diese so stark einge¬schränkt, dass in überraschenden Situationen nicht mehr adäquat reagiert werden kann. Und: Neulenkerinnen und -lenker benötigen bereits für alltägliche Verkehrssituationen ihre Leistungsreserve. Was für alle gilt, die ein Fahrzeug lenken, gilt deswegen für sie umso mehr: kein Alkohol am Steuer.
Zum menschlichen Leid bei Unfällen und Verletzungen kommen finanzielle und rechtliche Folgen. Wer sich im Strassenverkehr bewegt, sollte diese kennen. Wenn Alkohol im Spiel ist, kann es zu einer Busse, einem Ausweisentzug und gar zu einer Freiheitsstrafe kommen. Die neue Website zeigt diese Konsequenzen auf.
13.02.2012