Alkoholkonsum in kleinen Mengen ist nicht gesundheitsfördernd
Der günstige Einfluss von leichtem bis mässigem Alkoholgenuss auf das Herz-Kreislauf-System ist so gering, dass er die negativen Folgen kaum aufwiegen dürfte, so die Schlussfolgerung eines Kommentars in der aktuellen Ausgabe der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet.
Mehrere, in den 70er und 80er Jahren veröffentlichte Studienergebnisse liessen vermuten, dass geringe Alkoholmengen einen schützenden Effekt vor Herzerkrankungen hätten der die damit verbundenen gesundheitlichen Nachteile übertreffe.
Rod Jackson von der australischen University of Auckland und seine Kollegen geben aber zu bedenken, dass diese Studien qualitative Mängel aufweisen und sich jeglicher positive Zusammenhang leicht durch nicht berücksichtigte Störfaktoren erklären lasse.
So kam beispielsweise eine aktuelle Studie an 200'000 Erwachsenen in den USA zu dem Schluss, dass 27 der 30 Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Nichttrinkern deutlich häufiger auftreten als bei Personen mit geringem bis mässigem Alkoholkonsum.
Zusammenfassend meint Dr. Jackson: "Jeglicher schützende Effekt, den leichter bis mässiger Alkoholgenuss auf das Herz-Kreislauf-System ausübt, dürfte daher so gering sein, dass er die gesundheitlichen Nachteile nicht aufwiegt".
07.12.2005 - Jackson R et al