Alter: Trotz Gedächtnisdefiziten glücklich - das belegen nun sogar Neurologen
Auch wenn vielleicht das Gedächtnis nicht mehr optimal funktioniert, scheinen viele alte Menschen recht zufrieden und ausgeglichen zu sein. Neurologen der Universität San Francisco belegen, dass offenbar die für die Emotionen wichtigen Zentren weniger schnell abbauen, als jene, die für das Gedächtnis zu zuständig sind.
An der Universität in San Francisco unterzogen sich 258 Menschen im Alter von überwiegend 60 und 90 Jahren per Magnetresonanztomographie einer Hirnmessung. Bei den 84 Jährigen wurden während vier Jahren zusätzlich regelmässig einzelne Hirnregionen auf Veränderungen hin kontrolliert. Insbesondere die Regionen für emotionale Regulationen sowie jene für die Gedächtnisleistung nahmen die Forscher unter die Lupe.
Die Forscher bekamen bestätigt, was man heute schon beobachtet: Die kognitiven Fähigkeiten werden mit dem Alter ziemlich linear abgebaut – das heisst, je älter der Teilnehmer war, desto kleiner war das Hirnvolumen. Anders bei den für die Emotionen zuständigen Hirnareale: Hier wiesen die 60-Jährigen wie die 90-Jährigen etwa das gleich grosse Hirnvolumen auf. Die Altersschrumpfung dieser Hirnregion war minimal.
Dies zeigte sich auch bei jenen Studienteilnehmern, die sich regelmässigen Messungen unterzogen hatten: Die Schrumpfung der Regionen für Emotionen betrug in vier Jahren etwa 2'000 Kubikmillimeter; im Gedächtniszentrum hingegen im Schnitt etwa 10‘000 Kubikmillimeter.
Das erklärt, warum viele ältere Menschen emotional recht lange stabil bleiben, wo hingegen das Gedächtnis bei vielen Senioren mit zunehmendem Alter zunehmend deutlich schwächer wird, so die Forscher.
08.05.2014