Alternativmedizin ist bei Krebspatienten zunehmend beliebt
Komplementäre und alternative Therapieansätze werden von einem Drittel der europäischen Krebspatienten genutzt.
Dies zeigte eine englische Studie, die in den Annals of Oncology veröffentlicht wurde.
Die Experten befragten rund 1.000 Krebspatienten aus 14 europäischen Staaten.
Rund 58 verschiede Präparate werden in der Studie genannt, wobei Heilkräuter am häufigsten verwendet werden. Gefolgt von Homöopathie und mineral- und vitaminhältigen Präparaten.
Alternative Heilmethoden werden im Durchschnitt von rund einem Drittel der Patienten genutzt. Dabei variiert der Anteil der Betroffenen bei den verschiedenen Ländern von unter 15 Prozent in Griechenland bis zu fast 75 Prozent in Italien. Typisch ist auch, dass meist mehr als ein Therapieansatz gewählt wird, wie beispielsweise die Kombination von pflanzlichen Heilmitteln mit Homöopathie oder Entspannungstechniken.
Die Experten fordern, angesichts der steigenden Popularität, dass offizielle Stellen ihre gesetzliche Behandlung überdenken sollen. Auch sprechen sie sich für eine strengere Kontrolle der entsprechenden Therapeuten aus und plädieren für eine Sicherstellung von Qualitätsstandards im Einsatz alternativmedizinischer Behandlungsmethoden.
Derzeit könne sich jeder Therapeut nennen und eine Registrierung bei offiziellen Stellen sei möglich aber nicht verpflichtend. Zusätzlich würden auch Ausbildungsrichtlinien der Therapeuten fehlen, wird von den Experten bemängelt.
02.11.2006