Alzheimer: Ein Fehler im Immunsystem könnte ursächlich sein
Ein Forscherteam entdeckte einen Immundefekt, der wesentlich zum Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit beiträgt. Dies könnte ein wesentlicher Schritt Richtung verbesserter Diagnose – und neuer Therapiemöglichkeiten sein.
Gegen das Altern des Gehirns hat der menschliche Körper eigene Waffen: Mit Hilfe des gesunden Immunsystems reinigt er sich selber von Abfallprodukten (Amyloid-beta). Bei einigen Alzheimer-Betroffenen wird aber genau dieser Reinigungsprozess wegen eines Immundefektes nicht ausreichend durchgeführt.
So kann es zu einer Amyloid-beta-Ansammlung im Gehirn und zur Entstehung von Plaques kommen, die ursächlich für die Degeneration der Gehirnzellen und so für die Entwicklung der Krankheitssymptome bei Alzheimer verantwortlich sind.
Forscher fanden im Blut von gesunden Personen Zellen, die für die Säuberung des Immunsystems von Amyloid-beta verantwortlich sind. Diese sogenannten Fresszellen (Makrophagen) vermochten bei Alzheimerkranken ihre Aufgabe jedoch nicht ausreichend zu erledigen.
Die Makrophagen sind verantwortlich für die gesamte „Müllentsorgung“ des menschlichen Immunsystems. Sollte sich in weiteren Studien bestätigen, dass bei den meisten Alzheimerpatienten genau dieses Entsorgungssystem defekt sei, könnte dies ein neuer Ansatz für die Behandlung der Erkrankung sein. Die Forscher denken hier beispielsweise an Hormon- oder immunstärkendeTherapien.
13.06.2005