Antibiotika-Behandlungen bringen bei Bronchitis wenig
Bis heute fehlen Belege für die Wirkung einer antibiotischen Behandlung bei einer unkomplizierten Bronchitis (ohne Verdacht auf Lungenentzündung). Auch eine aktuelle Studie zeigte keine Vorteile der Antibiotika-Behandlung gegenüber Placebo.
An der Studie nahmen 2'061 Patienten im Alter über 18-jährig teil. Alle Teilnehmer liessen sich wegen einer unkomplizierten Infektion der unteren Atemwege - Husten seit maximal 4 Wochen - beim Hausarzt behandeln. Bei keinem der Teilnehmer lag ein Verdacht auf eine Lungenentzündung vor. Während einer Woche bekamen die Patienten entweder ein Antibiotikum dreimal täglich oder Placebo.
Die Forscher interessierte vor allem die Dauer und die von den Patienten beurteilte Stärke der Symptome sowie neu auftretende oder sich verschlechternde Beschwerden.
Weder bei der Dauer noch bei der Stärke der Beschwerden gab es merkliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Allerdings beobachteten die Forscher in der Antibiotika-Gruppe weniger neue oder sich verschlechternde Symptome.
Dafür beklagten die Patienten unter den Antibiotika deutlich häufiger Nebenwirkungen wie Übelkeit, Hautausschläge oder Durchfälle. Auch bei den älteren Patienten (595 der Teilnehmer waren über 60-jährig) konnten die Forscher nicht mehr Vorteile der Antibiotika-Therapie gegenüber Placebo feststellen.
Fazit der Autoren: Solange kein Verdacht auf eine Lungenentzündung besteht, bringt die Antibiotika-Therapie sowohl bei jüngeren wie auch bei älteren Patienten (über 60-jährig) mit Infektionen der unteren Atemwege nicht viel mehr als Placebo, ausser mehr Nebenwirkungen
14.01.2013