Antibiotika-Resistenzen zunehmend
In Europa würden zu viele Antibiotika von Ärzten verschrieben werden. Dies ergab eine belgische Studie die im Wissenschaftsmagazin The Lancet veröffentlicht wurde.
Insgesamt sei der Einsatz von Antibiotika in Nordeuropa niedriger, in Osteuropa ebenfalls noch massvoll. In Süd- und Osteuropa werden die meisten Antibiotika verschrieben. Dort zeigten sich auch deutliche saisonale Schwankungen. In Nordeuropa war die Zunahme im Winter mit weniger als 25 Prozent geringer. Die Studie zeigte auch, dass alte Medikamente deutlich weniger verschrieben wurden.
Gründe für die deutlichen Schwankungen bei der Verwendung liegen nach Ansicht der Forscher in der Erziehung der Bevölkerung, der öffentlichen Gesundheitspolitik, der Bildung und auch in der Struktur der lokalen Pharmaunternehmen.
Über die grosse Bedeutung dieser Studie für die öffentliche Gesundheitspolitik sind sich die Autoren einig. Sie warnen vor einer nicht adäquate Verwendung von Antibiotika, da durch die häufige Anwendung die Resistenzen immer mehr zunehmen. Es werden aber immer weniger neue Präparate entwickelt. Damit könnte eine der Wunderwaffen der Medizin des 20. Jahrhunderts schnell verloren gehen, so die Experten.
11.02.2005