Antidepressiva während Schwangerschaft erhöht Fehlgeburtsrisiko
Trotz möglicher Nebenwirkungen kann bei Depression oder einigen anderen psychiatrischen Leiden während der Schwangerschaft manchmal nicht auf Antidepressiva verzichtet werden. Forscher stellten nun fest, dass unter Antidepressiva mit einem erhöhten Fehlgeburtrisiko gerechnet werden muss.
Die Kanadischen Forscher werteten medizinische Daten von 5’124 Frauen aus einem Schwangerschaftsregister aus.
Alle diese Frauen erlitten eine Spontan-Frühgeburt (Spontanabort). Verglichen wurden die Teilnehmerinnen mit über 50'000 Schwangeren mit identischer Schwangerschaftsdauer. Die Forscher verglichen Frauen, welche ein Antidepressivum bekamen mit Frauen ohne solche Verschreibung.
Es zeigte sich, dass 5.5% der Teilnehmerinnen mit einem Spontanabort mindestens einmal Antidepressiva während der Schwangerschaft verschrieben bekommen hatten. Bei den Frauen in der Kontrollgruppe zählten die Forscher nur 2.5% Verschreibungen. Die höchste Abortrate war unter SSRI-Antidepressiva sowie bei Kombinationen von Antidepressiva verschiedener Klassen zu verzeichnen.
Fazit der Autoren: Bei der Anwendung von Antidepressiva während der Schwangerschaft muss mit einem erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt gerechnet werden. Insbesondere bei Antidepressiva der SSRI- Klasse (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) sowie bei Kombinationspräparaten mit verschiedenen Substanzen.
03.08.2010