Antirheumatika bei chronischen Knieschmerzen: Tabletten oder Salben?
Forscher wollten wissen, wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) besser wirken: als Tablette oder besser lokal aufgetragen, als Salbe, Crème oder Gel.
282 mindestens 50-jährige Patienten mit chronischen Knieschmerzen aus Grundversorgerpraxen wurden für die Studie ausgewählt.
Sie bekamen nach dem Zufallsprinzip ein nichtsteroidales Antirheumatikum entweder als Tablette oder zur lokalen Anwendung. Zusätzlich wurden 303 Patienten in eine Präferenzstudie eingeschlossen; hier hatten die Teilnehmer die Wahl zwischen den beiden Therapieformen.
Der Nutzen wurde gemessen an einem bestimmten Index* (WOMAC,Western Ontario and McMaster Universities) sowie an den Nebenwirkungen. *Der Index beinhaltet sowohl die Gelenkfunktion, Schmerzen wie auch Aktivitätsmöglichkeiten.
Nach einem Jahr zeigte der WOMAC-Score bezüglich Beweglichkeit und Schmerzintensität praktisch keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Ernsthafte Nebenwirkungen konnten in beiden Gruppen gleich häufig festgestellt werden.
Deutliche Unterschiede gab es bei den sekundären Endpunkten. Bei der Einnahme von NSAR als Tablette kam es zu folgenden Nebenwirkungen: Atemschwierigkeiten (17% respektive 7%), Anstieg der Blutnierenwerte (Kreatinin) und es kam zu häufigerem Abbruch der Therapie aufgrund von Nebenwirkungen (16% respektive 1%); dies im Vergleich zur lokalen Behandlungsform. Nach 3 Monaten klagten die Patienten, die lokal behandelten, über intensivere Schmerzen und wechselten öfter die Therapieform wegen Ineffektivität als Patienten in der Medikamentengruppe.
In der Präferenzstudie wählten die Patienten insgesamt häufiger die lokale Anwendungsform; für die orale Form entschieden sich vor allem Patienten mit stärkeren und ausgedehnten Schmerzen.
Fazit der Autoren: Die lokale und die orale Anwendung nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) scheinen bei chronischen Knieschmerzen gleich effektiv zu wirken. Aufgrund der häufigeren, wenn auch leichten, Nebenwirkungen unter Tabletten ist die lokale Applikation für die Patienten eine attraktive Alternative.
12.12.2007