Arbeitsumgebung bestimmt den Verlauf der Neurodermatitis
Während bei Kindern eher fehlendes Stillen oder fehlende Geschwister als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Neurodermatitis gelten, kommt es später eher zu berufsbedingten allergischen Hautkrankheiten, wie Forscher belegen.
Es ist bekannt, dass bei Kindern verschiedene Faktoren das Risiko für eine Neurodermatitis erhöhen; zum Beispiel fehlendes Stillen, fehlende Geschwister oder zu wenig soziale Kontakte.
Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher auch bei der jetzigen Studie. Bei den Jugendlichen scheint aber die spätere Berufswahl eine entscheidende Rolle zu spielen. Der dauernde Kontakt mit bestimmten Substanzen erhöht das Risiko eine chronische, stark juckende Ekzemform (auch atopisches Ekzem genannt) zu entwickeln. Substanzen wie Mehl, Desinfektions-, Reinigungsmittel sowie Geld (Nickel) sind dabei häufige Allergieauslöser.
Dennoch warnen die Experten davor, Jugendliche auf Grund solcher Allergenkontakte von Traumberufen wie Bäcker oder Coiffeuse abzuhalten. Durch verschiedene Massnahmen - wie das Tragen von Handschuhen - kann der Bildung eines Ekzems vorgebeugt werden.
In den Industrieländern nimmt die Zahl der neurodermatitischen Erkrankungen zu, so die Experten. In Europa sei jedes 5. Kind davon betroffen. Die Ursachen sind dabei wahrscheinlich dieselben, wie bei anderen allergischen Erkrankungen: Je steriler die Umgebung eines Kindes sei, desto höher sei auch die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung. Übertrieben häufige Desinfektion der Hände mache natürliche Hautschichten kaputt und behindere die Entwicklung des Immunsystems, so die Studienleiterin.
08.09.2010