Arteriosklerose: Erhöhtes Risiko durch blutende Zahnfleischentzündungen
Was haben Zahnfleischentzündungen (sogenannte Gingivitis) mit Gefässverkalkungen zu tun? Beim entzündeten Zahnfleisch können Bakterien über blutendes Zahnfleisch in die Blutbahn gelangen. Damit erhöhen sich Entzündungswerte im Blut, wie eine Kleinstudie belegt. Entzündungen gehören unter anderem zu den Risikofaktoren für Arteriosklerose und damit für Herz-Kreislauferkrankungen.
Bei der vergleichsweisen „harmlosen“ Zahnfleischentzündung, die meist mit vorübergehenden eher leichten Blutungen und Schwellungen am Zahnfleisch einhergeht, war dies bis heute nicht bekannt, wie Forscher in der Fachzeitschrift PLOSone schreiben.
Sie untersuchten insgesamt 37 Männer und Frauen unter 25-jährig. Bei der Erstuntersuchung wiesen alle ein gesundes Gebiss auf und waren auch sonst gesund. Alle Teilnehmer waren Nichtraucher und wiesen keine weiteren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf (z.B. Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht, etc.) Die Probanden wurden angehalten während 3 Wochen auf der rechten Seite die oberen Zähne nicht zu putzen. Alle entwickelten im Laufe dieser Zeit eine bakterielle Zahnfleischentzündung mit Blutungen und Schwellungen am Zahnfleisch. Im Blut der Teilnehmer fanden die Forscher entsprechend erhöhte Entzündungswerte sowie eine erhöhte Aktivität der sogenannten Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems.
Damit ist für die Experten klar: Auch „einfache“ Zahnfleischentzündungen müssen als Risiko für eine Arteriosklerose und damit für Erkrankungen der Gefässe und des Herzens (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall) angesehen werden. Die gründliche regelmässige Zahnreinigung sowie professionelle Zahnreinigungen schützen demnach nicht nur die Zähne.
14.03.2013