Aspirin bei koronarer Herzkrankheit nicht absetzen
Aspirin schützt vor der Verstopfung von Blutgefässen. Bei Patienten mit Verengung der Herzkranzgefässe steigt das Risiko für einen Herzinfarkt um mehr als 60%, wenn Aspirin nicht mehr eingenommen wird.
Aus einer britischen Datenbank haben García Rodríguez und sein Team knapp 40’000 zwischen 50 und 84 Jahre alte Patienten mit einer KHK, welche zum Schutz vor einem Herzinfarkt erstmals niedrig dosiertes Aspirin erhielten, in ihre Analyse eingeschlossen. Die Patienten wurden während durchschnittlich 3.2 Jahren beobachtet. Die Autoren berechneten das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden respektive an einem Herzkreislauf-bedingten Tod zu sterben, je nach dem, ob sie Aspirin weiter einnahmen oder nicht.
Während des Beobachtungszeitraums traten 876 Herzinfarkte und 346 Todesfälle durch eine KHK auf. Verglichen mit Personen, welche Aspirin weiter einnahmen, hatten solche, die Aspirin kürzlich abgesetzt hatten, ein um 43% erhöhtes Risiko für ein Ereignis durch eine Verstopfung der Herzkranzarterien. Diese Risikoerhöhung war vor allem durch eine Erhöhung des Herzinfarktrisikos um 63% bedingt. Todesfälle aufgrund einer KHK waren nicht wesentlich häufiger. Die Autoren berechneten eine Zunahme um 4 Herzinfarkte pro 1000 Patienten durch das vorzeitige Absetzen von Aspirin.
Fazit der Autoren: Das Absetzen von Aspirin geht bei Patienten mit KHK mit einem deutlich erhöhten Herzinfarktrisiko einher.
In einem Kommentar schreiben die Autoren sinngemäss: ”Jeder Tag ohne Aspirin bedeutet ein zusätzliches Risiko für Patienten mit bekannter KHK“. Trotzdem müsse natürlich bei jedem einzelnen Patienten immer auch das Risiko-Nutzen-Verhältnis von Aspirin berücksichtigt werden, so die Experten.
25.07.2011