Asthma trotz Schwangerschaft behandeln
Unbehandeltes Asthma während der Schwangerschaft sei für das Ungeborene schädlicher, als wenn die Mutter mit Medikamenten behandelt würde. Dies sind die Erkenntnisse einer amerikanischen Studie.
Bisher war unklar ob die Behandlung mit Kortison einen Einfluss auf das Gewicht und die Grösse der Babys hätten. Dies wollten Dr. Michael Schatz, Chefarzt am Kaiser Permanente Medical Center in San Diego und seine Mitarbeiter nun genauer wissen und kontrollierten 474 Schwangere Frauen mit Asthma vor - und nach der Geburt auch ihre Babys.
Dabei verglichen die Wissenschaftler vor allem die Grösse und das Gewicht der Babys während der Schwangerschaft mit den selben Massen nach der Geburt. Die Resultate stellten sie den Massen von gesunden Schwangeren gegenüber. Die Therapie der Wahl bei den Asthmatikerinnen waren Kortisonbehandlungen.
Rund sieben Prozent der Babys der Asthmatikerinnen waren bei der Geburt zu leicht, fanden die Wissenschaftler. Allerdings fände man diese Rate auch bei Frauen ohne Asthma. Das würde bedeuten, dass optimal behandelte Lungen von schwangeren Frauen ein Plus für die Gesundheit der Babys bedeuten würden.
Im Gegenteil – wie andere Studien beweisen – sei das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt oder zu geringem Geburtsgewicht bei schlecht behandeltem Asthma stark erhöht. Aber nicht nur für das Baby sei das Gesundheitsrisiko bei schlechtbehandeltem Asthma erhöht. Auch der Gesundheitszustand der Mutter leide darunter, was wiederum für das Baby schlecht sei.
In der Schweiz wird jährlich mit ca. 5000 schwangeren Frauen, die an Asthma leiden, gerechnet. Bei ungefähr einem Drittel der schwangeren Frauen verschlechtert sich das Asthma, während bei einem Drittel keine Änderung und bei einem Drittel sogar eine Verbesserung erwartet werden kann.
14.06.2004