Auch unverarbeitetes rotes Fleisch erhöht Diabetes-Risiko
Bislang galten nur verarbeitete rote Fleischprodukte wie Wurst, Salami oder dergleichen wegen des hohen Salz- und Nitritgehaltes als ungesund. Aber auch unverarbeitetes rotes Fleisch wie z.B. das vermeintlich gesunde Rindersteak kann das Diabetesrisiko erhöhen.
Für die Studie werteten die Autoren die über 14 bis 28 Jahre regelmässig erhobenen Fragebögen und Gesundheitsdaten von mehr als 167'000 Frauen und von über 37'000 Männern aus.
Die Forscher wollten wissen, ob ein Zusammenhang zwischen verarbeitetem beziehungsweise nicht verarbeitetem rotem Fleisch und dem Auftreten von Typ 2-Diabetes beseht. Zusätzlich führten sie eine Gesamtauswertung aller bestehenden Langzeitstudien zu dieser Frage durch. Andere Risikofaktoren für eine Zuckerkrankheit wie Alter, Übergewicht oder Ernährungsweise und Lebensstil bedingte Risikofaktoren (z.B. Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung) rechneten die Forscher aus der Analyse heraus.
Schon ein täglicher Verzehr von 100 Gramm nicht verarbeitetem rotem Fleisch erhöhte das Diabetesrisiko um ein Fünftel. Jene Teilnehmer, die täglich 50 Gramm prozessiertes rotes Fleisch konsumierten, erhöhten ihr Risiko sogar um mehr als 50%. Erstmals ermittelten die Forscher auch genauer die risikosenkende Wirkung gesunder Ernährung: Wurde auf eine Portion rotes Fleisch pro Tag verzichtet und statt dessen auf eine andere Eiweissquelle wie Nüsse, Milchprodukte oder Getreide zurückgegriffen, reduzierte sich das Diabetesrisiko um bis zu 35%, berichteten die Forscher.
Fazit der Autoren: Diese Studie belegt, dass sowohl prozessiertes als auch unverarbeitetes rotes Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2 in Verbindung steht.
23.08.2011