Ausdauersport gegen Migräne
Türkische Wissenschaftler haben festgestellt, dass Ausdauersport eine vorbeugende Wirkung gegen Migräneattacken hat.
Die Wissenschaftler vermuteten einen Zusammenhang zwischen der Menge körpereigener Schmerzhemmstoffe und der Häufigkeit von Migräneattacken. Sie hatten an Versuchspersonen daher die Menge des körpereigenen Schmerzhemmers Beta-Endorphin im Blut der Studienteilnehmer gemessen, und zwar sowohl vor dem Training wie auch danach. Auch während der typischen Migräneattacken wurden die Beta-Endorphin-Werte erhoben. Die Forscher nehmen nämlich an, dass aerobes Körpertraining die Produktion der körpereigenen Schmerzmittel ankurbelt und somit eine Migräneattacke verhindern kann.
Die Untersuchung wurde zunächst nur an 40 Migränepatienten durchgeführt. Sie mussten sechs Wochen lang ihre vorbeugenden Medikamente absetzen. Anschliessend trainierten sie dreimal pro Woche eine halbe Stunde lang ein aerobes Übungsprogramm. Schon nach sechs Wochen ging es den Patienten deutlich besser. Die Anzahl der Migräneattacken sowie die monatlichen Kopfschmerzstunden hatten sich halbiert, die Intensität der Schmerzen war um ein Drittel gesunken. Auch in der Gehirnchemie hatte sich offenkundig etwas geändert: Die Beta-Endorphinspiegel waren bei der Endauswertung im Schnitt fast dreimal so hoch wie zu Beginn der Studie.
Welche Rolle die körpereigenen Opiate bei der Entstehung von Migräneattacken eigentlich spielen, bleibt unklar. Die Neurologen konnten keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Endorphine und einer Besserung der Migräne im Einzelfall feststellen.
11.08.2004