Auswirkung von Gewalt in den Medien auf Kinder
Brutale Bilder in den Medien können von kleinen Kindern nicht eingeordnet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kinder kurzfristig aggressiv oder ängstlich verhalten steigt, da Gedanken und Emotionen von den Bildern beeinflusst werden.
Amerikanische Wissenschafter haben mehrere Analysen, die sich mit dieser Problematik beschäftigten analysiert. Die Ergebnisse wurden im amerikanischen Wissenschaftsmagazin The Lancet veröffentlicht.
Demnach besteht ein Zusammenhang zwischen dem passiven (TV und Film) oder aktiven (Videospiele) Konsum und dem kurzfristig aggressiven Verhalten eines kleinen Kindes. Die Auswirkungen seien klein, aber bedeutsam, so die Forscher. Dieser Einfluss medialer Gewalt zeigte sich vorwiegend bei Jungen. Bei älteren Kindern und Teenagern wurde keine entsprechende Wirkung festgestellt.
Auch das soziale Umfeld des Kindes spielt eine Rolle. Der Effekt von gewaltsamen Szenen sei bei Kindern grösser, die in einer gewaltsamen Familie aufwachsen. Der sozioökonomische Status, Intelligenz und Erziehung haben ebenfalls einen Einfluss.
Gewaltsames Material sollte dem Alter des Kindes angemessen sein und sollte mit den Eltern und Lehrern gemeinsam angesehen und diskutiert werden. Dies würde den Einfluss gewaltsamer Bilder reduzieren.
"Gehen Eltern fahrlässig mit Material um, das gewaltsame und sexuelle Bilder enthaltet, kann das als Form von emotionaler Misshandlung des Kindes angesehen werden", so die Forscher. "Produzenten sollten sich darüber im Klaren sein, dass ihr Film von einem verwundbaren Publikum gesehen werden könnte, welches die Gewaltszenen des Films nicht mit der eigentlichen Story in Zusammenhang bringen kann."
22.02.2005