Badeotitis – Ohrentzündung durch Wasser und Bakterien
Bei der Badeotitis handelt es sich um eine akute Ohrentzündung des äusseren Gehörgangs. Die Mischung aus Wasser und Bakterien erhöht die Infektionsgefahr, was meist zu höllischen Schmerzen führt. Nachfolgend finden Sie Tipps, wie eine solche Ohrentzündung insbesondere im Sommer vermieden werden kann.
Die häufigsten Ursachen für eine Gehörgangsentzündung sind kleinste Verletzungen – ausgelöst durch unsachgemässe Ohrreinigung – sowie häufiges Schwimmen und Tauchen, weshalb Badetouristen, Schwimmer, Surfer, Taucher öfter betroffen sind. Daher auch der Name Badeotitis oder swimmer’s ear.
Die häufigsten Krankheitserreger, die eine Ohrentzündung des äusseren Gehörganges auslösen können sind Bakterien, Viren oder Pilze.
Mit einigen Tricks kann man einer solchen Ohrentzündung vorbeugen.
Experten raten, sich vor den Ferien von einem Arzt die Ohren reinigen zu lassen. Durch die Entfernung von überschüssigem Ohrschmalz reduziert sich das Infektionsrisiko. Denn überschüssiger Ohrschmalz kann durch häufiges Schwimmen aufquellen und so den gesamten Gehörgang verschliessen.
Tipps für Schwimmer und Taucher:
- Nach dem Schwimmen das Ohr mit der Duschbrause sanft ausspülen.
- Durch Kopfschütteln oder in dem der Kopf in Seitenlage gebracht wird, Wasser entleeren; allenfalls leicht am Ohrläppchen oder an der Ohrmuschel ziehen.
- Das Aussenohr gut, aber sanft abtrocknen.
- Verbleibende Nässe kann mit dem Föhn (niedrigste Stufe, grosser Abstand zum Ohr!) getrocknet werden.
- Verboten sind: Wattestäbchen oder Eindringen mit anderen saugfähigen Materialien. Damit werden der Ohrschmalz und allenfalls Hautschuppen nur noch weiter ins Ohr hinein gepresst und der Gehörgang wir schlimmstenfalls verschlossen.
- Mit Tropfen aus einem Essig-Wassergemisch (50:50) kann das Ohr nach dem Schwimmen ausgespült werden. Erstens ist das Essig-Wassergemisch gut hautverträglich und zweitens stellt das Säuregemisch den natürlichen Säuremantel im äusseren Gehörgang wieder her und verhindert damit, dass Bakterien sich vermehren.
- In Apotheken sind spezielle Tauchtropfen, die aus einem Gemisch von Essigsäure, Isopropanol und Öl-in-Wasser-Emulgator bestehen, erhältlich.
- Pflegende, ölhaltige Ohrentropfen aus der Apotheke können vor dem Schwimmen ins Ohr geträufelt werden und bilden so eine natürliche Schutzschicht vor dem Wasser und vor Erregern.
- Speziell angefertigte Schwimmschutz-Pfropfen verhindern das Eindringen von Wasser.
- Das Tragen von Badekappen schützt die Ohren ebenfalls.
- Schmerzen nach dem Schwimmen, die über Nacht nicht verschwinden, gehören in ärztliche Abklärung. Kann die Entzündung im Frühstadium behandelt werden, geht die Heilung relativ rasch voran. Wichtig: In diesem Zustand ist jeglicher Wasserkontakt zu vermeiden.
Wann zum Arzt bei Ohrenschmerzen?
Weitere Beschwerden, die dazu kommen können und eine medizinische Behandlung erfordern:
- Starker Juckreiz sowie heftige brennende Schmerzen im Gehörgang, der sich beim Kauen, Ziehen am Ohr sowie durch Druck aufs Ohr verstärkt
- Gehörhang ist gerötet, eventuell schuppig.
- Schwellung des Gehörganges und Hörverminderung
- Ausfluss von Sekret
- Fieber
- Lymphknotenschwellungen und Krankheitsgefühl: diese Beschwerden kommen bei einer ausgedehnten Entzündung vor.
16.06.2015