Bärlauch - das gesunde und vielseitige Kraut
Lesen Sie hier, worauf sie beim sammeln von Bärlauch unbedingt achten sollten und wie das Kraut als Heilpflanze verwendet wird.
Waldspaziergänger und Wanderer riechen den nach knoblauchduftenden Bärlauch schon von weitem.
Der Bärlauch (Ail des Ours, Allium ursinum) - er wird auch wilder Knoblauch genannt - schiesst als Frühlingsbote in schattigen, leicht feuchten Gebieten bereits aus dem Boden.
Jung im Saft verbreitet er seinen unverwechselbaren Geruch nach Knoblauch und - eben nach Frühling.
Seinen Namen verdankt der Bärlauch den alten Germanen. Der Bär - so glaubte man - verleihe seine Kraft und Fruchtbarkeit auch bestimmten Pflanzen, durch deren Verzehr sich der Mensch Bärenkräfte einverleiben könne. Nach entbehrungsreichen Wintern wurden frische Bärlauchblätter besonders zur Entschlackung und zur Kräftigung des Körpers hoch geschätzt.
Je nach Wetterlage und Standort ist Bärlauch zwischen Ende Februar und bis Ende März - dank dem starken Koblauchgeruch - leicht zu finden. Es besteht aber eine nicht zu unterschätzende Verwechslungsgefahr mit den ähnlich aussehenden, geruchlosen aber sehr giftigen Blättern des Maiglöckchens (Convallaria majalis) und der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale).
Wichtigster Unterschied: Bärlauch riecht nach Zerreiben der Blätter eindeutig nach Knoblauch, das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose aber nicht. Denn: Der Geschmack nach Knoblauch verdankt der Bärlauch dem schwefelhaltigen, ätherischen Bärlauchöl, der erst bei Verletzung des Gewebes durch enzymatische Reaktionen die charakteristisch riechenden Alkylsulfensäuren entsteht. Wenn es also nach Knoblauch stinkt - dann ist es Bärlauch.
Rezept für die Bärlauchverwendung
Bärlauchpesto
- Bärlauchblätter in lauwarmes Wasser etwa 10 Minuten einlegen und immer wieder umrühren. Wer ganz sicher sein will, soll die Blätter einzeln waschen und mit einem sauberen Papiertuch abtrocknen.
- Bärlauchblätter in Salatschleuder legen und gründlich schleudern, bis keine Flüssigkeit mehr austritt.
- Danach die Blätter grob hacken und in eine Schüssel geben
- Knoblauchzehen und Pinienkernen in 1 EL dünsten, danach zum Bärlauch geben, etwas Zitronensaft dazugeben.
- Das Ganze mit einem Pürierstab pürieren und mit etwas Pfeffer und Salz abschmecken.
- Wer mag kann noch etwas geriebenen Käse daruntermischen.
- Das Gemisch in ein dunkles, vorher ausgekochtes Glas abfüllen und vor Licht und Sonne geschützt aufbewahren.
Passt zu Salaten, Eiern, Fleisch, Suppen, Käse und natürlich zu Teiwaren.
Heilwirkung und Anwendung
In der Alternativmedizin wird Bärlauch (zum Beispiel in Tropfenform) unter anderem bei Magen-Darmbeschwerden (z.B. bei Appetitlosigkeit), Bluthochdruck, bei Darmerkrankungen sowie gegen Kopfschmerzen und Arteriosklerose eingesetzt. Das Kraut kann in frischem Zustand fein gehackt gegessen werden oder man bereitet einen Saft zu und trinkt diesen tropfenweise.
Achtung Verwechslungsgefahr
Treten innert weniger Stunden nach Bärläuchverzehr Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf, kann es sich um eine Vergiftung handeln. Sofort das Tox Info Suisse -Tel. 145 - anrufen, dort bekommen Sie Hilfe oder gleich den Rettungsdienst Tel. 144 anviesieren.
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30.03.2015