Bei Husten Schokolade?
Schleckmäuler können sich freuen: Schokolade enthält einen Wirkstoff, der den Husten mildert und sogar wirksamer als Codein ist.
Im Wirkstoff Theobromin – dem Hauptbestandteil der Schokolade – haben britische Forscher einen sehr effektiven Wirkstoff gegen Husten entdeckt.
Der Stoff soll dreimal wirksamer sein als das Hustenmittel Codein, hat aber wesentlich weniger Nebenwirkungen, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin Faseb.
Codein steht chemisch dem Wirkstoff Morphin sehr nahe und kommt im Opium vor. Die Substanz wird deshalb auch als Suchtgift eingestuft. Codein wirkt nicht nur hustendämpfend, sondern bekämpft allgemein Schmerzen. Der Wirkstoff kommt als Kombinationspräparat in anderen Medikamenten vor.
Der Wirkstoff Theobromin, der in der Schokolade vorkommt, ist ein Verwandter des Koffeins. Er wirkt auf das zentrale Nervensystem anregend, ist aber schwächer als Kaffee. Ausserdem erweitert Theobromin die Blutgefässe und wirkt harntreibend.
Husten trifft fast jeden Menschen irgendwann in seinem Leben und kann das Leben wesentlich beeinträchtigen. Dennoch fehlt es bis heute an geeigneten Behandlungsmitteln, sagt der Studienleiter vom Imperial College London.
Die Studie wurde zu Versuchszwecken an lediglich 20 Personen durchgeführt. Bei den Teilnehmern jedoch wirkte das Theobromin positiv auf den Husten und beeinträchtigte im Gegensatz zu Codein weder das Herz noch das zentrale Nervensystem.
Codein wirkt auf die Reaktionsfähigkeit und darf deshalb nicht von Autofahrern oder von Menschen, die an Maschinen arbeiten, eingenommen werden. Hier käme dann Theobromin zum Einsatz, so die Studienautoren. Bis dahin müssen aber noch mehr Studien durchgeführt werden.
Wie wirkt Theobromin?
Als anregende Substanz wird Theobromin oft mit Koffein verwechselt; es hat aber eine deutlich andere Wirkung auf den Organismus, da es mild und dauerhaft anregend, aber auch stimmungsaufhellend wirkt.
Es kommt in Kakao und Schokolade in ungefährlichen Mengen vor, so dass man es nicht überdosieren kann. Das gilt allerdings nur für den Menschen, denn Tiere wie zum Beispiel Hunde oder Pferde verarbeiten die Substanz viel schlechter und darum kann sie für sie sogar tödlich sein.
24.11.2004