Bei Kinderwunsch Sex! Künstliche Befruchtung nicht erfolgreicher
Einige medizinische Verfahren, die ungewollt kinderlosen Paaren zu einem Baby verhelfen sollen, scheinen nicht so wirkungsvoll wie die natürliche Befruchtung. Das zeigt eine Studie mit über 500 Frauen. Die Resultate wurden im Fachblatt BMJ publiziert.
Die Teilnehmerinnen wurden in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt ein Antiöstrogen, welches die Eierstöcke stimuliert; die zweite Gruppe erhielt eine Einspritzung von Sperma direkt in die Gebärmutter; die dritte Gruppe wurde angehalten, weitere Versuche zur natürlichen Befruchtung zu unternehmen.
Natürliche Empfängnis vor künstlicher Befruchtung
Insgesamt wurden 101 Frauen schwanger und brachten lebende Babys zur Welt. Die Zahl der Lebendgeburten betrug bei natürlicher Empfängnis 32 Kinder, bei medikamentös Behandelten 26 Kinder und nach Einspritzung von Sperma 43 Kinder. Im Durchschnitt waren damit die medizinisch unterstützten Methoden dem natürlichen Zeugungsvorgang nicht überlegen.
Gross waren die Unterschiede bei den „Nebenwirkungen“: Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Kopfschmerzen, Hitzewallungen etc. wurden von 20% der Frauen, die das Medikament bekamen, beklagt.
Interessant für die Forscher war ein psychologischer Aspekt: Jene Frauen in der Gruppe mit aktiver Therapie waren insgesamt zufriedener als die Frauen ohne zusätzliche Therapie – dies obwohl die Lebendgeburtenrate etwa gleich hoch war.
18.08.2008