Bei Tinnitus: Ruhe bewahren und nicht verzweifeln
Tinnitus kommt häufiger vor als gedacht. Panik ist nicht angesagt, das Gehör wird bestehen bleiben, sagen Experten. Und: Patienten mit Tinnitus brauchen geschulte Ärzte, die sowohl den körperlichen wie auch den psychischen Zusammenhang gut erklären können.
Durch verschiedene Faktoren wie Lärm oder das Gegenteil totale Stille, Hitze, Kälte, Allergien, Fieber, Schlafstörungen, akuter Stress oder akute Schmerzen kann ein Tinnitus ausgelöst oder verstärkt werden.
Oft erkennen die Patienten die ''psychischen Auslöser'' selber. Sie suchen dann meist voller Angst einen Arzt auf – aus Angst, den Tinnitus nie mehr loszuwerden oder auch aus Angst, das Gehör zu verlieren.
Sicher ist, dass bei einem Tinnitus sowohl organische wie auch psychische Ursachen vorliegen. Bei Stress zum Beispiel kommt es zu einer verstärkten Kalziumansammlung im Innenohr, was Nervenzellen und Sinneszellen schädigen kann. Hörschäden können auch durch plötzlichen und anhaltenden Lärm (z.B. an einer Musikveranstaltung) auftreten. Solche Schäden können reversibel sein oder bei einem akuten Vorfall (Stress, Schmerzen, Fieber etc.) erneut auftreten und als Pfeifen bestehen bleiben.
Wichtig bei der Behandlung ist, dass der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist (HNO) auf psychosomatische Leiden spezialisiert ist und dem Patienten die Krankheit gut und möglichst sachlich erklären kann. Der Arzt sollte dem Patienten auch Vorschläge bringen können, wie er mit dem Pfeifen im Ohr umgehen soll.
Manchmal hilft eine Verhaltenstherapie, wo der Patient lernt, mit Auslösesituationen besser umzugehen. Es sei wichtig, so die Experten, dass der Patient begreift, dass ihm der Tinnitus nicht einfach passiert ist, sondern dass er die Krankheit auch beeinflussen kann.
29.04.2014