Bewegung hält jung
Körperliche Aktivität scheint sich nicht nur auf das Herz-Kreislaufsystem und den Bewegungsapparat positiv auszuwirken, sie unterstützt auch die Zellteilung. Experten erklären dies an Hand einer Untersuchung an 2'400 Zwillingen.
Ein deutliches Zeichen des körperlichen Alterungsprozesses ist die Länge der Chromosomenenden, die sogenannten Telomere.
Diese fadenartigen Strukturen verkürzen sich im Laufe jeder Zellteilung im Schnitt um 21 Abschnitte (Nucletoide) pro Jahr. Dadurch nimmt die Fähigkeit zur Zellteilung Jahr für Jahr ab.
Die Experten vom King’s College in London untersuchten die Telomerlängen in Blutproben von 2'400 weissen Zwillingen. Ausserdem mussten die Teilnehmer Fragen zu ihren körperlichen Aktivitäten beantworten.
Anhand der gewonnen weissen Blutkörperchen konnten die Forscher sehen, dass die Telomere der sportlichen Zwillinge deutlich länger sind als die der eher trägen Studienteilnehmer. Die durchschnittliche Länge der Telomere war bei den am wenigsten aktiven Teilnehmern, mit rund 16 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche, um 200 Nukleotide geringer als bei den sportlichsten, die auf 199 aktive Minuten pro Woche kamen.
Die aktivsten Teilnehmer verfügten über eine Telomerlänge, die mit jener von nicht aktiven bis zu zehn Jahre jüngeren Menschen vergleichbar war. Dies auch nach Berücksichtigung bestimmter Altersbeschleuniger wie Nikotin, Übergewicht sowie anderen bestimmten Lebensumständen. Ein direkter Vergleich zwischen einigen zusammengehörigen Zwillingen, die ein sehr unterschiedliches Mass an körperlicher Aktivität aufwiesen, bestätigte das Ergebnis.
Fazit der Autoren: ''Ein inaktiver Lebensstil verkürzt die Lebenserwartung offenbar nicht nur, indem er Erkrankungen wie Diabetes und Arteriosklerose fördert, er kann den Alterungsprozess selbst beschleunigen'', schreiben die Autoren.
Die Wissenschaftler nehmen an, dass nicht aktive Menschen anfälliger auf Schädigungen der Zellen sind, die durch den Kontakt mit Sauerstoff und Entzündungen entstehen können. Es wird davon ausgegangen, dass auch Stress eine Auswirkung auf die Länge der Telomere hat. Die Forscher halten körperliche Aktivität daher auch zur Stressbekämpfung für sinnvoll.
30.01.2008