Bewegungsmangel erhöht Herz-Kreislaufrisiko bei Depression
Menschen mit Depressionen haben ein erhöhtes Herz-Kreislaufrisiko, das weiss man. Forscher belegten nun, dass nicht die Depression selber die Ursache ist, sondern die damit einhergehende ungesunde Lebensweise.
Dies lässt auch die aktuelle Heart and Soul Study zunächst vermuten. Rund 1’000 Patienten mit einer Herzgefäss-Erkrankung (koronare Herzkrankheit = KHK) wurden während durchschnittlich 4.7 Jahre beobachtet. Dabei wurden Ereignisse wie Herzinfarkt, Herzschwäche, Schlaganfall, vorübergehende Symptome eines Schlaganfalls oder Tod aufgezeichnet. Ausserdem mussten die Teilnehmer über ihr Rauchverhalten sowie über körperliche Aktivitäten Auskunft geben.
Bei KHK-Patienten mit zusätzlichen Depressionen war das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall doppelt so hoch. Bei diesen Patienten war der Bewegungsmangel für das höhere Risiko massgebend. Vermehrtes Rauchen oder das Nichtbefolgen der Therapie der Herzgefässerkrankung - ebenfalls häufig bei Menschen mit Depressionen anzutreffen - spielten eine kleinere Rolle.
Die Forscher schliessen daraus, dass körperliche Aktivität gerade bei depressiven Patienten dem erhöhten Herz-Kreislaufrisiko und der höheren Sterblichkeit entgegenwirken kann.
Eine gesunde Lebensweise ist für Patienten mit einer Herzgefässerkrankung sehr wichtig, sagen die Experten. Und: Aktivität nützt schlussendlich nicht nur dem Herz, sondern ist auch gut für die Psyche. Jeder fünfte Patient mit einer Herzgefässerkrankung erkrankt im Verlauf an einer Depression. Es ist deshalb wichtig, dass diese Patienten von Anfang an zu mehr Bewegung ermuntert werden.
01.12.2008