Bitterstoffe sind Schlankmacher
Die Pfunde purzeln, die Cholesterinwerte sinken und auch die Psyche profitiert von bitteren Kräutern, so lauten die Erkenntnisse des Heilpraktikerkongresses in Karlsruhe. Seit Jahrtausenden haben Kräuter bei unseren Vorfahren als natürliche Fatburner gegolten.
Die Wohlfühlfigur hänge nicht von Diäten ab, sondern von den Stoffen in unserem Essen. Nur Süsses, Saures und Salziges sei auf den Tellern noch willkommen, die bittere Komponente jedoch sei heutzutage völlig daraus verbannt. Wir hätten mit den Bitterstoffen eine der vier natürlichen Hauptgeschmacksrichtungen aus unserer Ernährung gestrichen, hiess es. Dies, so warnten die Ernährungsexperten, beginne sich nun zu rächen.
Früher war das anders: Bitterstoffe wurden mit Salaten, Gemüsen, Wurzeln und Kräutern verzehrt. Seit Jahrtausenden haben sie bei unseren Vorfahren als natürliche Fatburner gewirkt. Doch heute haben sich die Ernährungsgewohnheiten stark geändert. Die Folgen sind nicht zu übersehen: Übergewicht, Verdauungsstörungen und Stoffwechselkrankheiten.
Dabei brächten Bitterstoffe in der Nahrung unschätzbare Vorteile: Bitterstoffe würden z.B. rascher zum Sättigungsgefühl führen. Dadurch nähmen wir automatisch kleinere Portionen zu uns. Bitterstoffe in der Nahrung sorgten durch ihren intensiven Geschmack für ein rasch einsetzendes Fliessen der Verdauungssäfte, wodurch auch der Sättigungsreiz beschleunigt einträte.
Die Intensität des bitteren Geschmacks bewirke ausserdem auch von sich aus eine Begrenzung der Esslust und des Hungers. Süsse und bitterfreie Gerichte machten dagegen Lust auf immer mehr. Bitterstoffe regten die Basenbildung im Organismus an und wirkten damit einer Übersäuerung des Körpers entgegen, die in unserer Zeit für viele Menschen zum Problem geworden ist, wurde ebenfalls auf dem Kongress betont.
Im Einzelnen sind Bitterstoffe unterstützend vor allem bei: Verdauungsstörungen, Blähungen, Verstopfung, Übergewicht (gute Abspeckhilfe), Völlegefühl nach Mahlzeiten, Schwäche, Erschöpfung, chronischer Müdigkeit, Erkältungskrankheiten durch Immunstimulation, Leber- und Gallenleiden, Herz- und Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz), Wechseljahrbeschwerden, Rheuma und Gicht, Immunstörungen (Optimierung des körpereigenen Immunsystems), Entgiftung, Entsäuerung, Entschlackung, Darmparasiten und Darmpilzen.
Folgende Kräuter oder Pflanzen sind für die Küche empfehlenswert:
- Bärlauch
- Brennessel
- Gänseblümchen
- Gundelrebe
- Löwenzahn
- Sauerampfer
- Schafgarbe
- Waldmeister
Tipps zum Sammeln
- Sammeln Sie nur Pflanzen, die sie kennen. Nehmen Sie sicherheitshalber ein Bestimmungsbuch mit oder fragen sie Ihren Drogisten.
- Informieren Sie sich gut, mit welchen Pflanzen Sie die von Ihnen gesuchten Wildpflanzen verwechseln könnten (Bärlauch/ Maiglöckchen; Geissfuss/Hundspetersilie).
- Sinnvoll ist es, die giftigen Pflanzen gut zu kennen. Dies gilt besonders dann, wenn Sie Kinder zum Sammeln mitnehmen und diese etwas anderes pflücken als Sie.
- Weisen Sie Kinder darauf hin, keine Pflanzen zu essen, die sie Ihnen vorher nicht gezeigt haben. Kinder reagieren zudem schon auf viel kleinere Mengen gewisser Substanzen mit Vergiftungserscheinungen als Erwachsene. Denken Sie daran, wenn Sie z.B. Süssspeisen mit Waldmeister oder Ähnlichem zubereiten.
- Vorsicht vor Pflanzen, die versehentlich, z.B. in der Nähe von Gärten und Feldern, mit Pestiziden, Düngemitteln oder Unkrautvertilgungsmitteln behandelt wurden. Auch Pflanzen von Orten, die von Hunden als Toilette benutzt werden, sind unappetitlich. Vermeiden Sie Sammelorte an Strassenrändern.
- Pflücken Sie nur gesunde Pflanzen, keine anormal aussehenden, kränkelnden oder zerzausten.
- Sammeln Sie keine vom Aussterben bedrohten Pflanzen (z.B. Silberdistel).
- Sammeln Sie nur an Fundorten, an denen die Pflanze in grosser Zahl vorkommt; lassen Sie vereinzelte Pflanzen stehen, damit sie sich fortpflanzen können.
- Sammeln Sie nur so viel, wie Sie in den nächsten zwei Tagen essen können. Wildpflanzen sollten so schnell wie möglich konsumiert werden. Pflücken Sie nie die ganze Pflanze, sondern nur einzelne Blätter. Sonst stirbt die Pflanze ab. Dies gilt insbesondere bei einjährigen Pflanzen, die sich sonst nicht mehr vermehren können.
- Reissen Sie die Pflanze wirklich nur dann mit der Wurzel aus, wenn Sie diese verwenden wollen.
- Denken Sie daran, dass sich auch viele Tiere von den wildwachsenden Früchten und Samen ernähren.
- Pflücken Sie nur die zarten, essbaren Blätter. Die alten schmecken weniger.
- Sortieren Sie die Pflanzen beim Sammeln nach Arten, füllen Sie diese locker in kleine Plastiksäcke, welche Sie kühl und sonnengeschützt aufbewahren. Oder wickeln Sie die
Pflanzen in ein feuchtes Tuch. - Pflücken Sie sorgfältig, denn Gräser und Erde machen die Putzerei zu Hause mühsam und aufwendig.
- Waschen Sie vor dem Konsum die gesammelten Pflänzchen sorgfältig, schauen Sie sie nochmals gründlich an, um jeden Irrtum beim Sammeln auszuschliessen.
24.02.2005