Blutdruck bei Kindern und Jugendlichen tendenziell steigend
Eine Studie der Tulane University (USA) kam zum Schluss, dass sich der Blutdruck von Kindern und Jugendlichen innerhalb der letzten Dekade deutlich erhöht hat.
In der ersten Untersuchungsperiode lag der durchschnittliche systolische( obere) Blutdruckwert bei 104.6 mm Hg. Er stieg in der Folge auf 106 mm Hg an. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der diastolische (untere) Druck von 58.4 mm Hg auf 61.7 mm Hg.
Systolischer Blutdruckwert
Der Blutdruck, der gemessen wird zu dem Zeitpunkt, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut durch die Arterien in den Körper pumpt. Er ist der jeweils obere Wert, der an erster Stelle genannt wird.
Diastolischer Blutdruckwert
Der Blutdruck, der gemessen wird zu dem Zeitpunkt, wenn das Herz erschlafft. Er beruht auf der elastischen Spannkraft der Gefäßwände und ist der jeweils untere Wert, der an zweiter Stelle genannt wird.
Der gleichzeitig beobachtete Anstieg des BMI kann zum Teil für diese Entwicklung verantwortlich gemacht werden. Der Prozentsatz übergewichtiger weiblicher Jugendlicher stieg nämlich in der gleichen Zeit von 9.7 auf 15.5%, derjenige der jungen Männer von 11.3 auf 15.5% an. Andere Faktoren, welche für den Blutdruckanstieg in Frage kommen, müssen erst noch in weiteren Studien verifiziert werden.
Der leitende Wissenschaftler Jeffrey Cutler erklärte, dass frühere Forschungsergebnisse nahe legten, dass jeder Anstieg von ein bis zwei mm Hg das Bluthochdruckrisiko für Jugendliche um 100 Prozent erhöhte. "Der in der Studie festgestellte Anstieg mag auf den ersten Blick gering erscheinen. Er kann jedoch ernste Auswirkungen haben."
Mitautor Paul Muntner ergänzte, dass der gleichzeitige Anstieg des Body Mass Index (BMI) für einen Teil des Anstieges des Blutdruckes verantwortlich sei. "Stellt man das Verhältnis zwischen BMI und Blutdruck dem Ansteigen des Übergewichts in Amerika gegenüber, ist ein weiteres Ansteigen des Bluthochdruckes zu erwarten."
05.05.2004