Bluthochdruck: Menschen mit Diabetes sind gefährdet
Im Rahmen ihrer Blutdruck-Offensive wendet sich die Schweizerische Herzstiftung an Diabetiker und zeigt: Es lohnt sich, das Risiko in Grenzen zu halten.
Was haben Bluthochdruck und Diabetes (Zuckerkrankheit) miteinander zu tun?
Auf den ersten Blick nicht viel. Der Blutdruckwert gibt an, mit welchem Druck das Blut durch die Arterien fliesst. Diabetes hingegen ist eine Stoffwechselstörung. Und doch gibt es zwischen beiden Krankheiten einen klaren Zusammenhang:
''Die Wahrscheinlichkeit eines erhöhten Blutdruckes ist bei Diabetikern (Typ-2-Diabetes mellitus) zwei- bis dreimal höher als bei Personen ohne Diabetes'', erklärt Lukas Zimmerli, Leitender Arzt an der Klinik und Poliklinik des Universitätsspitals Zürich. ''Ebenso tritt bei Menschen, die an Bluthochdruck leiden, auch häufiger Diabetes Typ 2 auf''.
Darauf sollten Diabetes-Patienten mit hohem Blutdruck achten
Ernährung – Obst und Gemüse statt Fleisch und Süssigkeiten
Die obst- und gemüsereiche Kost, der sparsame Umgang mit Salz und fetthaltigen Nahrungsmitteln, können den Blutdruck bereits senken. Ausserdem gehören hochwertige Pflanzenfette wie Raps- und Olivenöl und mindestens einmal wöchentlich ein Fischgericht auf den Tisch. Ein absoluter Rauchverzicht ist unabdingbar.
Bewegung – mindestens eine halbe Stunde täglich
Tägliche Bewegung wie Treppensteigen, Gartenarbeit, Einkaufen zu Fuss oder mit dem Velo, Nordic Walking, Wandern, Schwimmen, Skilanglauf mindestens 30 Minuten täglich oder dreimal wöchentlich eine Stunde in mässiger Intension, erhalten die Gefässfunktion, helfen das Gewicht zu halten und den Blutdruck zu senken.
Blutdruck – mindestens dreimal wöchentlich messen
Die Normwerte für Diabetiker sind tiefer als bei Gesunden: Oberer Wert nicht über 130 mmHg, unterer Wert nicht über 80 mmHg. Der Blutdruck sollte mindestens zwei- bis dreimal wöchentlich gemessen und die Ergebnisse in einen Blutdruckpass eingetragen werden.
Medikamente – regelmässige Einnahme ist wichtig
Die Diabetestherapie ist komplex und fordert die regelmässige, korrekte Einnahme (sogenannte Compliance). Nur so ist die Wirksamkeit, der meist lebenslangen Therapie, gewährleistet. Selbstverständlich gehört auch die Anpassung des Lebensstils – wie oben beschrieben – dazu.
Gewicht – der Blutdruck sinkt mit den Kilos
In den meisten Fällen sinkt der Blutdruck mit jedem abgenommenem Kilo um 1mmHg. Faustregel: Zehn Kilogramm Gewichtsabnahme = minus 10 mmHg Blutdruckwert.
Entspannung - senkt den Blutdruck
Chronischer Stress sollte unbedingt vermieden werden. Helfen können hier Entspannungsübungen, Autogenes Training, Yoga, Atemübungen und andere Entspannungstrainings.
01.09.2010