Bluthochdruck: Patienten halten sich nicht an die Medikation
Mediziner warnen, dass die hohe Blutdruckrate weltweit bald ausser Kontrolle gerät. Das grösste Problem dabei ist, dass sich Patienten nicht an die Behandlungsvorschriften halten.
Innerhalb von 20 Jahren wird die Anzahl der Betroffenen mit Bluthochdruck die Milliardengrenze überschreiten.
Im Jahr 2000 lag die geschätzte Zahl von bluthochdruckkranken Erwachsenen bei 972 Millionen.
Das Risiko, in den höher entwickelten Ländern an Bluthochdruck (Hypertonie) zu erkranken, übersteigt die 90 Prozentmarke, so die Mediziner in einem Leitartikel der Fachzeitschrift Lancet.
Zunehmend verbreitete Kombinationen von Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Zuckerkrankheit oder zu hohen Blutfettwerten führen unbehandelt zu Herz-Kreislauferkrankungen, Infarkten, Nierenversagen und enden oft tödlich.
Als Hauptrisikofaktoren für diese alarmierende Entwicklung nennen die Mediziner Bewegungsmangel, zu hoher Salz- und Fettkonsum sowie Alkohol- und Tabakmissbrauch. Diese Entwicklung mache auch nicht Halt vor Schwellenländern wie Indien und China, so die Mediziner. Deshalb ist bis im Jahr 2025 mit einer Zunahme der Bluthochdruckfälle zu rechnen, welche die Milliardengrenze übersteigen wird.
Ein grosses Problem bei der Behandlung von Bluthochdruck stellt die Behandlung selber dar. Trotz hocheffektiven und kostengünstigen Behandlungen werden angezielte Blutdruckwerte nur äusserst selten erreicht. Das liege daran, dass viele Patienten immer noch glauben, Bluthochdruck könne mit Medikamenten geheilt werden. Deshalb reduzieren sie bei erreichten Normalwerten verordnete Dosen selber oder beenden die Therapie, mit oftmals verheerenden Folgen.
Hier sind die behandelnden Ärzte gefordert, so die Autoren. Sie müssen den Patienten vermitteln, dass Bluthochdruck ein Signal für ungesunde Lebensweise und eine Vorbotschaft für angegriffene Organe ist. Und: richtig eingenommene Medikamente senken zwar den Blutdruck auf Normalwerte, was allein aber noch nicht genügt. Wichtig ist das gleichzeitige Nachdenken über den ungesunden Lebensstil und das Ergreifen von vorbeugenden Massnahmen seitens des Patienten.
20.08.2007