Bluthochdruck in der Schwangerschaft durch Herpesviren?
Australische Forscher untersuchten den schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck (Präeklampsie) und fanden eine Verbindung mit Infektionen durch Viren.
In etwa 3-5% aller Schwangerschaften entwickelt sich eine Präeklampsie. Die Beschwerden reichen dabei von Schwindel und Benommenheit bis zu Krampfanfällen der Mutter (sog. Eklampsie). Im schlimmsten Fall kann eine Präeklampsie zum Tod von Mutter und Kind führen. Durch rechtzeitige Behandlung wird das Risiko stark gemindert. Bis heute wurden vor allem genetische Einflüsse als Ursache für eine Präeklampsie vermutet.
Forscher des Adelaide's Women's & Children's Hospital und der Universität Adelaide untersuchten in einem Zeitraum von zehn Jahren das Blut von 1’326 Neugeborenen, das unmittelbar nach der Geburt den Kleinen entnommen wurde. Bei 717 der Mütter wurde ein schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck festgestellt. Die restlichen 609 Mütter hatten eine Schwangerschaft ohne Komplikationen.
Bei den Neugeborenen von Müttern mit schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck wurde häufiger eine Virusinfektion im Blut nachgewiesen. In den meisten Fällen handelte es sich um Herpesviren.
Fazit der Forscher: Viren begünstigen offenbar die Entstehung eines Bluthochdrucks in der Schwangerschaft. Dabei scheinen vor allem Herpesviren eine wichtige Rolle zu spielen. Weitere Studien müssen diese Ergebnisse zementieren.
19.02.2008 - gem