Bluthochruck: 20 neue ursächliche Genvarianten entdeckt
Über 200‘000 Menschen hat ein Forscherkonsortium mit Westschweizer Beteiligung untersucht, um den Risikofaktoren im Erbgut, welche zu Bluthochdruck beitragen, auf die Spur zu kommen.
Dazu zählen biologische und Umweltfaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, übermässiger Salzkonsum, gewisse Medikamente oder auch bestimmte Krankheiten (z.B. Nieren- und Stoffwechselerkrankungen, Diabetes). Bluthochdruck kann aber auch vererbt sein, wobei die genauen genetischen Ursachen lange Zeit nicht klar waren.
Erst in den letzten Jahren ist es Forschern gelungen, verschiedene Genvarianten zu verifizieren, welche das Risiko für einen Bluthochdruck erhöhen. Ein Forscherkonsortium aus 346 Wissenschaftlern von rund 200 Instituten und Universitäten machten sich auf die Suche nach diesen Genvarianten und verglichen dafür den Blutdruck und das Erbgut von über 200‘000 Probanden aus Europa. Rund 6‘700 Teilnehmer stammten aus einer Langzeitstudie für Herzkreislauf-Erkrankungen, welche in der Region Lausanne durchgeführt wird.
Einige neu entdeckte Risikofaktoren waren bereits von anderen Krankheitsbildern her bekannt. So berichten Experten des Massachusetts General Hospital von zwei Genmutationen bei erhöhtem Blutdruck, welche auch bei der Entstehung der Hämochrmoatose beteiligt sind. Bei der Hämochromatose wird im Körper zu viel Eisen angehäuft.
Dieselben Genvariaten, die bei Menschen aus Europa für hohen Blutdruck sorgen, finden sich oft auch bei Bluthochdruck-Betroffenen in Afrika oder Asien. Eine Anhäufung dieser Genvarianten erhöht das Risiko an Bluthochdruck oder an einer Herzkrankheit zu leiden.
Befriedigt über die Resultate schreiben die Forscher im Fachblatt „Nature“, dass diese helfen würden, diese Krankheiten erstens besser verstehen zu können und zweitens die Entwicklung neuer Therapien ermöglichen.
12.09.2011