Brustkrebs: Östrogenhemmer zur Vorbeugung bei Frauen nach den Wechseljahren effektiv
Der Wirkstoff Exemestan (ein Östrogenhemmer) scheint sich für die Brustkrebs-Prävention bei Frauen nach den Wechseljahren zu eignen. Dies hat eine Studie an über 4000 postmenopausalen Frauen gezeigt.
Forscher gingen deshalb der Frage nach, ob der Wirkstoff Exemestan, der die Bildung von Östrogenen hemmt, bei Frauen nach den Wechseljahren zur Prävention von Brustkrebs eingesetzt werden könnte.
Sie untersuchten dazu 4'560 Frauen nach den Wechseljahren, mit mindestens einem der folgenden Brustkrebs-Risikofaktoren:
- Alter mindestens 60 Jahre
- Persönliches 5-Jahresrisiko mehr als 1.66%
- Frühere Brustkrebserkrankung oder Vorstufen davon
Die Frauen bekamen täglich entweder Exemestan oder ein Placebo und wurden während 35 Monaten beobachtet.
Das mittlere Alter der Frauen lag bei 62.5 Jahren und das jeweilige individuelle Risiko betrug durchschnittlich 2.3%. Unter Exemestan kam es zu 11 Brustkrebserkrankungen, unter Placebo zu 32.
Über Nebenwirkungen beklagten sich 88% der Frauen unter Exemestan und 85% unter Placebo. In beiden Gruppen kam es etwa gleichhäufig zu Knochenbrüchen, Herz-Erkrankungen, anderen Krebsarten oder zu Todesfällen, welche auf das Medikament zurückgeführt werden mussten. Auf die Lebensqualität hatten die Medikamente minimalen Einfluss.
Exemestan reduziert das Brustkrebs-Erkrankungsrisiko bei Frauen nach den Wechseljahren mit Brustkrebs-Risikofaktoren deutlich. Das Gute dabei ist, dass es zu wenig Nebenwirkungen kommt unter Exemestan und dass die Lebensqualität nur unbedeutsam beeinflusst wird, schlossen die Forscher.
30.06.2011