Brustkrebs: Patientinnen nehmen die Behandlung nicht so genau
Eine Umfrage an über hundert Brust-Krebspatientinnen ergab, dass sie die medikamentöse Behandlung nicht immer genau nach Verschreibung einnehmen. Mediziner machen sich nun Gedanken darüber, wie den Frauen beim Einhalten der Behandlung besser geholfen werden kann.
Eine Brustkrebsbehandlung besteht in der Regel aus Operation, Strahlen- und Chemotherapie.
In vielen Fällen müssen die Betroffenen anschliessend täglich Hormonmedikamente einnehmen oder sich monatliche Injektionen verpassen lassen. Die Behandlung dauert oft bis zu fünf Jahre.
Wissenschaftler vom Cancer Research UK befragten 131 Frauen in Einzelsitzungen. Alle diese Frauen litten mindestens seit zwei Jahren unter Brustkrebs und nahmen entsprechende Medikamente ein. Die Experten wollten wissen, ob die Frauen die medikamentöse Behandlung entsprechend der Vorgaben durchführten.
Resultat
72 Frauen gaben an, die medikamentöse Therapie zeitweise abgesetzt zu haben: 60 hatten vergessen die Medikamente einzunehmen, 12 der Betroffenen hatten die Therapie bewusst abgesetzt.
Gründe für das Absetzen oder das Unterbrechen der Behandlung waren: Schwierigkeiten beim Schlucken der Medikamente, Nebenwirkungen, psychologischer Aspekte „die Medikamente erinnern permanent an das Bestehen der Krankheit“.
Fazit der Autoren
Die Ergebnisse seien besorgniserregend, da der Erfolg einer Brust-Krebstherapie von der Disziplin der Patientin abhängt, so die Forscher. Sie betonen, dass die Patientinnen im Vorfeld über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Behandlungsansätze gut aufgeklärt werden müssen.
Das Erkennen und Verstehen der Gründe soll nun helfen, Schwierigkeiten bei der Behandlung zu überwinden, so die Forscher.
23.08.2006