Bypassoperationen sind für Frauen gefährlicher
Frauen sterben häufiger nach Bypassoperationen als Männer. Sie sind häufiger Opfer von Infektionen, fanden Forscher heraus.
Bypass heisst auf Englisch ''Umleitung''. Und genau dies bewirkt eine Bypassoperation: Es werden Leitungen gelegt, mit denen der Blutfluss umgeleitet wird. Damit wird das Herz wieder mit genügend Blut versorgt.
Bisher war bekannt, dass Frauen nach einer Bypassoperation häufiger sterben als Männer. Die Forscher vermuteten bis heute, dass die unterschiedliche Grösse der Blutgefässe dabei eine Rolle spielt. Ebenso zählten die Wissenschaftler begleitende Krankheiten bei Frauen zu den Ursachen für Todesfälle nach Bypassoperationen.
Wissenschaftler der Michigan Universität wollten nun den Zusammenhang zwischen der erhöhten Todesrate und Bypassoperationen bei Frauen erkennen. Dazu analysierten sie Daten von 5'749 Männern und 3.469 Frauen. Die Teilnehmer hatten gemeinsam, dass sich alle Ende der neunziger Jahre einer Bypassoperation unterzogen hatten. Die Patienten wurden 100 Tage nach der Operation wieder untersucht.
Unabhängig von Rasse, Alter, Vorerkrankungen oder Länge des Spitalaufenthaltes litten die Frauen deutlich häufiger an Infektionen (16%) als die Männer (10%).
Die operierten Frauen erkrankten vorwiegend an Infektionen der Atemwege und der Harnwege sowie an Hautinfektionen.
Die Forscher glauben nun, dass das Risiko der Sterblichkeit nach Bypassoperationen am Herzen von darauffolgenden Infektionen abhängt; da Frauen häufiger an Infektionen erkranken, ist bei ihnen somit auch die Sterblichkeit erhöht.
01.03.2006