Cannabis als Auslöser von Psychosen
Entgegen der früheren Meinung, dass der Cannabis-Konsum gegen Beschwerden von Psychosen eingesetzt werden könnte, zeigt nun eine Langzeitstudie an jungen Menschen, dass Cannabis als Auslöser von Psychosen betrachtet werden muss.
Die Teilnehmer hatten zu Studienbeginn keine Cannabiserfahrung und wiesen keine psychotischen Symptome auf. In den zehn Jahren wurden die Teilnehmer drei Mal hinsichtlich Cannabis-Konsum sowie psychotischer Symptome beurteil.
Es zeigte sich, dass das Risiko für psychotische Symptome bei Cannabiskonsumenten deutlich erhöht war. Dies auch, wenn andere Risikofaktoren wie sozioöknomischer Status, andere Drogen sowie psychische Krankheiten mitberücksichtigt wurden. Chronischer Cannabiskonsum kann zudem bestehende psychotische Symptome verstärken.
Damit sehen die Autoren Cannabis nicht als alleinige Ursache einer Psychose. Bei anfälligen Personen oder bei einer familiären Vorbelastung kann Cannabis-Konsum psychotische Symptome aber fördern oder auslösen. Weitere Faktoren, welche für die Autoren mit Cannabis-Konsum in Verbindung stehen, sind schlechte schulische Leistungen und Cannabis als Einstiegsdroge für anderen Drogenkonsum. Häufig sind auch jugendliche Cannabis-Konsumenten später als Erwachsene schlechter fähig, soziale Bindungen einzugehen.
Einer verschärften Prohibition stehen die Studienautoren allerdings skeptisch gegenüber. Eine Kriminalisierung von Cannabis-Konsumenten führe zwangsläufig zu weiteren Problemen.
03.03.2011